Wie lange Abstand halten?
Nach einigen Wochen Notrecht, wo die Behörden Gesetze durchpeitschen, bin ich unsicher? Ist es gut jeglichen Diskurs zu verhindern? Ich bin meistens im Zimmer, bei den Spaziergängen weiche ich jeden mindestens 2 Meter aus, ist es einmal weniger, selbst bei einem Radfahrer, werde ich ängstlich.
Es hat mal geheissen 1 Meter, dann 2 Meter, die Viren fliegen 4 Meter, ja sind wir chancenlos? Masken bringen nichts, das Virus ist leicht übertragbar. Es hält sich lange. Das Gesundheitssystem muss weiterhin funktionieren, daher wenig Fälle. Die Krankheit kann in meiner Situation (Alter, schwache Lunge) tödlich sein.
Dennoch ich will singen vor Leuten. Zuhause stehen und aufnehmen, das ist fatal. Ich will die Reaktionen in den Gesichtern sehen, nicht in Kommentaren. Dies ist willkommen, aber eben zu wenig für einen Liedermacher.
Wann kann ich raus? Wie provokativ ist es mit der Gitarre unterwegs zu sein, wenn auch nur dezent, nur für mich ein wenig üben? Doch wie steril wird die Welt. Ich weiss es nicht. Jetzt sind wir in einer akuten Phase. Irgendwann will ich wieder mit der Gitarre draussen spielen, die Reaktionen einfangen. Wann sollte das sein? Lieder sind ja auch Zeichen der Hoffnung.
Gelungen ist mir ein kleiner Wahlkampf im Kanton, wo ich lebe. Draussen, mit genügend Abstand, aber dennoch schönen Begegnungen. Mittlerweile ist die Angst überwunden, wir leben mit Corona. Ich will nun mehr mit der Gitarre singen. Vor allem im deutschsprachigen Raum, zu meinen Liedern sprechen. Dafür wünsche ich mir mehr Mut.
Die Zeit vom Abstand halten ist vorbei. Wir müssen wieder mehr zusammen kommen. Probleme können nur gemeinsam gelöst werden. Die Gefahr ist gross, dass wir uns isolieren und wie in Kaninchenställen leben.
Deswegen gehe ich raus und mache mit Europa weiter.
Und jetzt sehen wir viele Fehler mit Corona. Wie sind wir mit den Kindern umgegangen? Warum mussten alte Menschen alleine sterben? Viele Massnahmen wurden kritisiert, obwohl das schwedische Modell funktionierte. Einige Politiker haben sich bereichert.
Am schlimmsten ist der Denunziant, und wir haben diese Haltung befeuert.