Waffenstillstand – jetzt handeln für den Frieden
Schon Februar 2022 tobt der Krieg in der Ukraine, doch in Wirklichkeit schon länger. 2014 hat sich ein Freund, Mykola Kozlik für die Verteidigung der Ukraine stark. Fallschirmspringer, kurz danach ist er gestorben. Seine Energie, seine Passion erloschen, die Mutter hat ihren Sohn verloren. Gegangen
Der Krieg rückte mit dem Einmarsch von Russland in den internationalen Blickpunkt. Jetzt soll die Ukraine alle Gebiete zurückerobern, die besetzten Gebiete dürfen bombardiert werden, die Leute befreien. Lieber rot als tot ist mein Motto gewesen in der Jugend. Ich hatte keine Angst, dass die Russen nach Bayern kommen. Genauso wenig habe ich mich von den Amerikanern beschützt gefühlt.
Die Pazifisten werden ausgelacht, dabei haben sie nur nachgedacht
wird der Krieg gerechter, Waffen machen jeden zum Schlächter
(aus dem Lied Held)
Es ist an der Zeit meine Gitarre zu nehmen und an öffentlichen Plätzen zu spielen und selbst wenn ich nur ein Teelicht aufstelle, es ist ein Zeichen, was getan zu haben.
Der russische Präsident Vladimir Putin hat bei anderen Kriegen immer eskaliert. Er will einen Erfolg, wir brauchen Verhandlungen. Die Bevölkerung hat in beiden Ländern nichts zu melden, als Kanonenfutter sind sie willkommen.
Ich startete meine Kampagne am Montag, 9. Januar 2023 auf dem Weg zum Schwimmbad, unterhalb vom Bahnhofsplatz. Ursprünglich wollte ich mich bei der Kirche hinstellen, doch dort wurde das Weihnachtsdorf entfernt.
Es ist kalt und windig gewesen. Die Passanten haben sich für mich nicht interessiert. Selbst, wenn ich Leute angesprochen hatte, zeigten sie kein Interesse. Ich wollte nicht viel. Eine Kerze (Teelicht) nehmen, anzünden und dazustellen. Resultat nach 45 Minuten, drei Passanten hatten sich mit mir unterhalten, eine Passantin, kurz das Teelicht genommen und abgestellt. Am Ende inklusiv meines Teelichts, standen fünf Teelichter statt. Wegen des Windes hat keines gebrannt, vielleicht muss ich in einen Innenraum.
Am nächsten Tag musste ich nach Birrwil. Am Ortsende, die herrlichen Berge. Vive la Republique wollte ich singen und obwohl dort wahrscheinlich dort kaum Leute vorbeischauen, packte ich die Gitarre aus und zündete eine Kerze an.
Ich hatte ein wenig gespielt, zwei Mädchen hat das interessiert und sie sind zurückgekommen mit einem Malblock. Sie wollen mich malen, ich habe weitergesungen, Aufnahmen lasse ich gerne zu und hatte meinen Zettel und das Teelicht zurückgelassen. Ich bin dabei glücklich. Am Bahnhof ein Gespräch mit einer Ukrainerin mit ihrer kleinen Tochter, wir können doch nichts machen. Daraufhin trug ich „Die Antwort weiss ganz allein der Wind“ vor.
Die Aktion geht weiter. Wenn es mir in den Sinn kommt, packe ich die Gitarre aus. Ein Teelicht auf den Boden anzünden, spielen, friedlich, ohne die Leute zu bedrängen. Auch, wenn es enttäuschend ist, das ich kaum jemand dafür interessiert
Es ist ein verregneter, kalter Tag, doch in einer geschlossenen Passage brennen zumindest die Teelichter. Dennoch hetzen die Leute vorbei. Obwohl, es dafür wenig Gründe gibt. Zeit haben, das wäre oft angenehm. Gespräche werden rasch abgeblockt, Entschuldigung, wir müssen weiter.
Ich besuche die Ferienmesse Bern, positioniere mich, abseits von der Menge. Niemand kommt in die Nähe oder hört mir zu. Nach wenigen Minuten stellt die Messe Musik für die Eingangshalle an, ein Beat, der das spielen schwierig macht. So gehe ich nach draussen.
Ich gehe nach draussen, vor die Halle unter das Vordach, baue erneut auf. Jemand filmt mich, der Sicherheitdienst fragt, ob wir zusammen gehören und bittet das Gelände zu verlassen. Hausfriedensbruch. Die Leute sollen sich auf den Urlaub freuen, die Welt hinter sich lassen, oder? Eine Kerze hatte ich angezündet, der Wind war draussen so stark, dass alles verweht wurde.
Ich wollte etwas weiter weg, der Lift ausser Betrieb, bevor die Leute ihren Wagen dorthin geschoben, habe ich Alternativen aufgezeigt. Jeder dachte nur am Einkauf, Konsumismus, in meinen Lied Do Buy beschrieben.
An einem Platz stehen immer ein paar Leute und trinken Bier. Interessiert uns nicht, sie sprachen über Skirennen, Dass der Schnee bisher nicht gut gewesen ist und damit eine grosse Chancenungleichheit. Schön, dass eine Kaltfront kommt, die Rennen werden wieder spannend. Meine Finger waren rasch kalt, ein kurzer Versuch, wieder nur meine Kerze.
Ich bin gut gelaunt an das WEF nach Davos gereist. Hier sollte es doch möglich sein, über Frieden. Doch in Davos regieren die Scharfmacher. Panzer müssen jetzt geliefert werden. Die Ukraine fordert alle Länder auf Neutralität zu verzichten und die Ukraine zu unterstützen. Wir helfen grosszügig den Geflüchteten, bevorzugen diese sogar gegenüber Flüchtlingen aus anderen Länder. Die Propaganda wird vor allen von jungen Ukrainern getragen, die nicht diskutieren wollen.
Im ukrainischen Pavillon, der mit Sicherheitsvorkehrungen, wie am Flughafen gesichert war, konnte ich lediglich die Gitarre abstellen. Ich wollte in einer Ecke spielen. Die Schweizer Polizei wurde gerufen, nahm meinen Ausweis auf und hat mich gebeten, das Gelände zu verlassen. Ich hatte Hausverbot. Ob die Toten egal sind? Wahrscheinlich, sonst würde es Waffenstillstand und Verhandlungen geben
Bei den Polen hatte ich zu Mittag gegessen, das Lied Egalisten gespielt, am Empfang unten haben es die Damen gerne gehört, ich spazierte zum afrikanischen Haus. Der Geräuschpegel der Unterhaltung sehr laut, ich setzte mich ab, spielte die Leute machten Platz. Obwohl mich kaum jemand hörte, entfernten sich die Menschen.
Schliesslich kam auch hier die Security und hat mich entfernt. Dabei habe ich noch das Projekt mit Ghana, die Security weigerte sich darauf einzugehen. Ich muss verschwinden. Kopfschütteln auf ghanesischer Seite, Ist da die Security mächtiger, wie der Auftraggeber?
Ich ging etwas den Berg hinauf und bin zur katholischen Kirche spaziert. Weg vom Gedränge Promenade der Promenade, die Natur lockte, doch ich wollte für den Frieden spielen und hielt das für den besten Ort.
Es ist wunderschön in der Kirche gewesen. Zuerst spiele ich leise, später etwas kräftiger. Es hat gehallt und ich hatte Stimmen gehört. Danke. Ich hatte Stille, hätte gerne jemanden gesprochen und draussen den Kirchenpräsidenten angerufen. Kirche für die WEF Teilnehmer, eher nicht, ich war lange alleine.
Noch ein Versuch bei der Migros. Die Migros könnte die Erlaubnis geben, in den Einkaufscentern zu spielen. Gottlieb Duttweiler hätte seine Freude. Ich hatte mich hingestellt, Lieder gesungen.
Wieder Hektik und Desinteresse. Das gehört dazu. Meine Blätter mit dem Teelicht lasse ich gerne zurück. Vielleicht gefällt es Irgendwem. Der Tag in Davos hat mir Kraft gegeben, den Weg weiter zu gehen. Mit Ruhe und Durchhaltevermögen.
Ich habe pausiert. Doch der Krieg geht weiter. Jetzt liefern wir Panzer. Die Ukraine muss gewinnen, die Waffen werden entscheidend sein? Wirklich? Ist es vielmehr eine neue Eskalationsstufe mit mehr Leid? Bei einem Firmen habe ich im Vorfeld gespielt, die Putzfrau hat zugehört.
Nach Diskussion uns Apéro habe ich bei der Verabschiedung auf meine Aktion hingewiesen. Politisch interessierte Menschen, zugedröhnt mit Propaganda. Jede Diskussion über Menschlichkeit, sinnlos. Putin muss bekämpft werden, die Russen werden sonst ganz Europa einnehmen. Dass Menschen sterben, egal. Weitermachen, Teelichter setzen.
Weitermachen, am besten jeden Tag. Es ist kalt. Ich hole eine Ladestation ab, die ich verkaufen wollte, doch die Gastronomie hat wenig Interesse. Warum ein Smartphone im Restaurant laden können? Eine andere Baustelle, Geschäftstätigkeit, wichtig? Jetzt lieber die Menschen aufrütteln.
Ich gehe in eine Passage, kaum Besucher, spiele, Desinteresse, ich bewege mich ein wenig, singe kräftig, das Licht wird abgestellt. Dort wohnt niemand, ein Takeaway und ein Café hatten geöffnet, die Leute drinnen. Neues Lied: Lichter löschen?
Wieder einmal kalt, wieder eine Passage, schön beleuchtet. Junge Leute spazieren frierend, gut gelaunt in den Ausgang. Warum einen Liedermacher zuhören, lieber rein in die nächste Bar. Dennoch, ich spiele meine Lieder, für mich tut das gut und auch die Intensität, jeden Tag.
Ich spiele Sankara und Assange, eine Zuhörerin meint, das sind eigentliche biblische Gestalten. Gerne stimme ich ihr zu, nach 20 Minuten sind es drei Teelichter. Gerne will ich dranbleiben. Ein Passant meint, es sei gut, dass ich kein Geld sammle. Damit werden nur Waffen gekauft.
Es ist wieder kalt gewesen. Ich komme zurück von einem engagierten Schweizer Bürger, der eine Partei gründen will, mit Musik. Ein wunderbarer Anlass, der viel Freude gemacht und mit anspornt, weiterzumachen.
Nun, ich habe gespielt, die Finger sind schnell erkaltet und mein Teelicht konnte dem Wind nicht standhalten. Ich blicke auf die Menschen, die durch die Passage hetzen, ich spiele Lieder, das alleine zählt. Wieder ein kleiner Schritt für den Waffenstillstand.
Wieder raus, es ist kalt, zu dünne Jacke? Umkehren? Lieber trotzdem los, in die Stadt, Notenständer aufbauen, Blätter und Teelichter auslegen, WIFI einrichten, Gitarre auspacken und loslegen. Ich habe meine Lieder ruhig gespielt. Kein Smartphone mitgenommen, die angefragten Passanten waren mit Versand des Fotos per E-Mail überfordert.
Drei Halbstarke hatten sich lustig gemacht, ich sollte ein Lied spielen, sie haben begonnen zu filmen, uninteressiert weitergezogen. Nach 15 Minuten zurückgekommen, einer wollte mich begleiten, ich solle singen. Er konnte keinen einzigen Akkord, sie wollten Spass auf meine Kosten, da hatte ich keine Lust. Konfrontation, Beleidigung, ein 5 Rappen Stück mir hingeworfen. Ich habe ihnen meine Meinung gesagt, keine Angst. Und wieder wurde die Beleuchtung abgeschaltet. Dennoch hat es mir gutgetan.
Sonntagabend, es nieselt leicht, ich mache mich auf den Weg in die Stadt. Dranbleiben ist wichtig, es ist eine Gelegenheit zur Besinnung und ich singe die nachdenklichen Lieder im Stil von Kathi Stimmer, Frieden, Glauben, Danke.
Ein Essensbote gesellt sich zu mir, sein Auto steht vor der Abschrankung, er hört mir zu, ja, wir brauchen Frieden, niemand will Krieg, nur die Politik. Ob es Sinn macht? Schadet nichts, vielleicht nützt es was. Ich hatte nur wenige Begegnungen, aber drei Teelichter entzündet.
Diesmal bin ich nach Bern an die Friedensdemo gereist. Prominent am Bundesplatz, gleichzeitig haben Iraner zum 44. Jahrestag der Iranischen Revolution der Morde an vielen Demonstranten gedacht. Da sind viele Gemeinsamkeiten, so geht es uns allen, die sinnlose Gewalt einstellen.
Nachdem die Demo zu Ende gewesen ist, spiele ich meine Lieder. Auch nicht mehr Zuhörer als sonst, zudem schmerzte mein linker Zeigefinger. Ich kann spielen, es ist schwer. Ich hatte einige Gespräche zum Frieden. Der Tag ist sonnig und wunderschön gewesen. Ein paar Videos wurden gemacht, einer ohne Ton, er spielt andere Musik ein.
Wieder einmal einen Unternehmensanlass. Ich habe mich eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn beim Eingang postiert und diesmal nur die Lieder Egalisten und Deserteur gespielt. Es ist schon etwas wärmer, als letzte Woche. Auch nach der Veranstaltung ein wenig geübt.
Zugehört hat niemand, doch ich mache es besonders für mich. Macht selbstsicher. Bei der Reise mit dem Zug kann ich am Bahnhof und während der Fahrt zu den Eindrücken sprechen. Aber auch, was bei Veranstaltung unreflektiert in Frontalunterricht präsentiert wird.
Ein erstes Konzert bei einem Krankenhaus. Ich hatte mich vielleicht 10 Meter vor dem Eingang gestellt. Da haben mich die Zigarettenraucher vor der Tür noch gehört. Ich spielte meine Lieder, manch einer ist gekommen und hat gefragt.
Eine junge Frau setzte sich vor den Notenständer und dieses Zuhören hat mich sehr bewegt. Insgesamt fünf Teelichter wurden angezündet. Ein Besucher fragte, ob jemand gestorben sei. Nein, sagte ich, doch das ist gelogen. In der Ukraine sterben ständig Menschen.
Die Woche bin ich unterwegs gewesen in München auf der Reisemesse und anschliessend habe ich die Donau erkundet. In den Fingern Arthrose, ich kann nur mit Schmerzen spielen, doch ich habe mich aufgerafft. In der Hotellobby gespielt, niemand anwesend gewesen.
Ich mache es auch für mich, um bei dieser ganzen Hetze nicht in Lied der Falken einzustimmen. Wenn ich meinen Notenständer aufbauen, mein Teelicht entzünde und Lieder spiele, so gibt mir dies Kraft und Lebensfreude. Am Heimweg noch ein hoffnungsvolles Bild auf einer Lokomotive. Waffen müssen schweigen, damit Friede kommt.
mehr zu Bertha von Suttner – Friedensnobelpreisträgerin
Ich habe mich tagsüber bei einem Recyling Hof Musik gemacht. Die Leute haben mich gesehen, gesprochen hat niemand mit mir. Die Teelichter habe ich nicht ausgepackt, wenn die Sonne scheint, wirken diese wenig.
Dennoch, nach längerer Pause, sollte wieder ein Auftritt sein, zumal Kampfflugzeuge von Natoländern geliefert werden. Irgendwann kann Russland angegriffen werden und sie schmeissen die Bombe. Ich muss wieder mehr pazifistisch agieren.
Ein Lieblingsort von mir ist eine beleuchtete Passage in der Altstadt. Am Abend ist das Reisebüro geschlossen. Es ist ruhig, in der Nähe sind Kneipen, wo die Leute gerne einkehren. Ich spiele leise, die Leute sollen kommen.
Für ein Kind habe ich das Lied “Trau dich” gespielt. Eine Bekannte hat gefragt, wie es mit dem Trafo weitergeht. Der Polizeieinsatz hat Energie freigesetzt und ein wichtiges Argument für den öffentlichen Raum. Den nutze ich.
Ich habe mit meinen Aktivitäten nachgelassen. Es sind viele Lieder entstanden, doch das Interesse am Krieg erlischt. Die Falken wollen mehr Waffen, Pazifismus hat ausgedient und doch …
Von einem “Deserteur” habe ich die Geschichte niedergeschrieben. Er drückt sich von der Wehrpflicht. Doch wenn der Schutzstatus S aufgehoben wird, muss er zurück, womöglich ins Gefängnis. Wie sehen wir das?
Wir sollten Deserteuren Asyl gewähren. Jeder, der sich weigert andere Menschen zu töten, verdient Schutz. Stattdessen sollten wir die Kriegsprofiteure vor ein Gericht stellen.