Tourismus und Frieden?
Aserbaidschan versucht sich im Tourismus zu etablieren. Das Land hat eine Roadshow mit Lieb Management organisiert, unter anderen in Zürich. Der Raum im Mariott schwer zu finden, der Empfangsschalter erst besetzt, als ich nach unten ging, wo ein Imbiss aufgebaut gewesen ist. Die Veranstalter warteten erstmals und wollten mich am liebsten rauswerfen, ich hatte meine Gitarre dabei. Wir gingen nach oben. Die Visitenkarte hatte ich in das vorbereitete Glas bereits geworfen und vorgelegt.
Warum es da wohl i54.ch heisst, ich hatte mich mit meinen Webprojekt aserbaidschan.reisen angemeldet. Zu vielen Ländern habe ich eigene Portale, um zu Reisen in diese Länder zu schreiben, mit Informationen und einen Blog. Neuankömmlinge wurden vor mir bedient. Ich habe mir selber den Aufkleber genommen, warum soll ich kuschen? Für das Essen? Ich wende ja meine Zeit auf.
Das Essen war nicht aserbaidschanisch, zumindest einen aserbaidschanischen Wein habe ich mir öffnen lassen und mich an der mangelnden Professionalität und Begeisterung für das Land gestört.
Mit Herrn Lieb hatte ich ein langes Gespräch, er interessierte sich nicht für mich. Dennoch habe ich kritisiert, dass alle Werbegelder bei den grossen Plattformen landen, beweisen konnte ich es bei seinen vielen Kunden nicht, hätte mich da vorbereiten sollen.
Die Veranstaltung hat begonnen, ein Vortrag, vier Werbevideos und anschliessend Tischrunden. Visitenkarten konnten genommen werden, Prospekte Mangelware, wird auf Wunsch zugeschickt. Eine Reiseveranstalterin präsentierte stolz einen QR Code, führt zu einem Google Drive Ordner, Fehlanzeige, nur eine elektronische Visitenkarte.
Die Aussteller wurden durch Lieb Management anscheinend nicht trainiert. Einladungen versenden, Teilnehmerliste, den Raum mit Catering buchen, ist es das. Ich stellte Frage zur Beziehung mit Armenien und erwähnte den Krieg und Tourismus für Frieden steht.
Vor dem Raum stellte ich meine Gitarre auf und habe die Leute auf meine Liedkunst aufmerksam gemacht. Das wurde mir verboten. Die Veranstalter sind nicht gerade zimperlich mit mir umgegangen. Ich hatte mich vor dem Eingang gestellt und gespielt.
Lieder, wie zum Beispiel
- Schwarze Listen
- Unverschämt
- Hässige Menschen
- Pobeda
- Deserteur
und viele mehr. Mir wurde Hausverbot angedroht, ich sollte das Lied nicht zu Ende spielen. Ich meinte, sie sollen doch die Polizei holen. Nach 20 Minuten sind zwei Beamte eingetroffen. Ich erkläre Armenien und Aserbaidschan haben Krieg, ich vertrete hier meine politische Meinung. Nein, singen sei verboten, ich bekomme eine Wegweisung, weil ich Leute belästige. Nur stand ich vor dem Ausgang ziemlich alleine, die Türen war zu, die Gäste im Saal, niemand hat das gehört. Nur, dass ich hier existierte, war Provokation genug.
Es geht mir darum, Zeichen zu setzen, gegen den Krieg. Aserbaidschan hätte den Ball aufnehmen können, es sind ja Friedensverhandlungen im Gespräch und sich als friedliches, kooperatives Volk zeigen können. Lieb Management hat hier meiner Meinung nach versagt – genauso die Polizei, Grundrechte mit Füssen getreten.
Mein Flugblatt, um gegen Wegweisungen zu demonstrieren
Wie passt ein Workshop zu Reisen in den USA, wo aktuelle Themen ausgespart werden? Der Jemen wird gerade von den USA bombardiert. Julian Assange steckt immer noch in Einzelhaft im Hochsicherheitsgefängnis. Dabei hat er Kriegsverbrechen aufgedeckt, den Kriegsverbrechern passiert nichts.
Warum zeigt sich der Tourismus so scheinheilig? Wer will darüber reden? Am USA Workshop habe ich mich vor der Veranstaltung am Kongresshaus Zürich postiert und Lieder gesungen. Wurde wieder die Polizei geholt wegen Belästigung. Wer sich für den Frieden einsetzt, belästigt andere. Dabei müssen sind nur ins Kongresshaus verschwinden. Dort gilt Hausrecht und Hausverbot. Doch ich werde auch vom öffentlichen Raum entfernt. Meinungsfreiheit?
Es ist wichtig, dass der Tourismus sich der Problematik annimmt, statt nur wirtschaftliche Ziele sieht. Wichtiger sind immer noch die Menschen und offene Debatten. Das müssen auch die Tourismusvertreter lernen.
Mein Flugblatt zur ITB