Der Kampf
Friedrich beleuchtet hier den Sinn von einen Kampf
Nein, länger werd‘ ich diesen Kampf nicht kämpfen,
den Riesenkampf der Pflicht.
vermögest du des Herzens Flammentrieb zu dämpfen,
So fordre, Tugend, dieses Opfer nicht.
Geschworen hab‘ ich’s, ja ich hab’s geschworen,
Mich zu bändigen.
Hier ist dein Kranz, er sei auf ewig mir verloren,
Nimm ihn zurück und laß mich sündigen.
Zerrissen sei, was wir bedungen haben,
die Krone sei verscherzt.
Glückselig, wer in Wonnetrunkenheit begraben,
So leicht den tiefen Fall verschmerzt.
Sie sieht den Wurm an meiner Jugend nagen
meinen Lenz entflohn,
Bewundert still mein heldenmütiges Entsagen
Und großmutsvoll beschließt sie meinen Lohn.
Mißtraue, schöne Seele, Engelgüte,
Mitleid bewaffnet mich.
Gibt’s in des Lebens unermeßlichem Gebiete
Gibt’s einen andern schönern Lohn als dich?
Als das Verbrechen, das ich fliehen wollte?
Tyrannisches Geschick!
Der einz’ge Lohn, der meine Tugend krönen sollte,
Ist meiner Tugend letzter Augenblick!