Sorge
Johann Wolfgang von Goethe beschreibt hier die Sorgen der Menschen
(I) Kehre nicht in diesem Kreise
Neu und immer neu zurück!
Lass, o lass mir meine Weise,
Gönn, o gönne mir mein Glück!
(I) Soll ich fliehen? Soll ichs fassen?
Nun, gezweifelt ist genug.
Willst du mich nicht glücklich lassen,
Sorge, nun so mach mich klug!
(II) Im holden Tal, auf schneebedeckten Höhen
War stets dein Bild mir nah:
mich in lichten Wolken wehen,
Im Herzen war mir’s da.
(II) Empfinde hier, wie mit allmächtgem Triebe
Ein Herz das andre zieht –
Und dass vergebens die Liebe
vor der Liebe flieht.