Misere

Heinrich Heine beschreibt hier seine Misere kränklich auf dem Tod zu warten

Den Söhnen des Glückes schenk Lob
in ihrem Leben, beneiden
schenkt man ihnen friedlich schnellen Tod
dürfen in Freude verscheiden.

Im Festkleid mit Rosen geschmückt,
Die noch wie lebend blühten,
Gelangen ins Schattenreich mit Glück
Fortunas Favoriten.

Nie hatte Siechtum hat sie entstellt,
wie beneide ich ihr Los
Gebrechen mich schmerzvoll so befällt
andere fühlen sich famos

O Gott, verkürze meine Qual,
Damit man mich bald begrabe;
Inkonsequenz ist jetzt wohl deine Wahl
o Herr, ich mich beklage

Der Schmerz verdumpft den heitern Sinn
Und macht mich melancholisch;
Genug nicht der traurige Spaß verging,
bist du diabolisch

Ich heule dir die Ohren voll,
Wie andre gute Christen
O Misere! warum der Groll
Freude des Humoristen!

Was andere denken

Ein Lied etwas ähnlich wie die Zensur, hinterfragt mehr sich selber

Sag was du denkst und du bist frech
schweigen ist wohl auch nicht recht

Und schützt du manchmal mit Lügen
so nennt man es betrügen

sich wehren gilt als aggressiv
lieber versinken im Mief

Was andere denken, das sei dir egal
es ist schliesslich deine Wahl
überdenke es auf diese Weise mal
richtiger Weg ist eng und schmal

Was will die Arbeit wohl bringen
mit bluffen mehr gelingen

Angeber Leben anstreben
besser Liebe leben

Was andere denken …

Langweile der Tagesinhalt
wer wird schon so gerne alt

Gesundheit gilt als hohes Gut
verhalt dich da besser klug

Was andere denken …

Und es braucht immer Vertrauen
auf gute Freunde schauen

Und vor allem immer lieben
sich nie lassen unterkriegen

dem Leben leben bieten

Ein Arschloch sein

Wir ziehen über andere Menschen her und kriechen ihnen dabei in den Arsch

Einer muss das Arschloch sein – singt man froh im Sonnenschein.
doch jeder kriecht fleissig rein – und will es nicht gewesen, gewesen sein

Wir schimpfen laut – wir geben Schuld,
es ist uns’re Ungeduld.
Wir kriechen rein, dann wieder raus,
armselig leben so ein Graus

Einer muss das …

Über ihn zieht – man gerne her
doch ohne ihn ist es für euch zu schwer
Doch schau genau, wer lacht zuletzt,
wer hat sich in die Drecklache gesetzt?

Einer muss das …

Im Alltag kommt’s, – immer so vor,
wenn er einmal spricht spitzt jeder sein Ohr
und mit sicherer Garantie
widerspricht man ihn offen niemals nie

Einer muss das …

So lachen wir, – doch denken nach,
scherzen oder schimpfen doch niemals Krach
und trinken ein paar Flaschen Bier
sitzen mal gerne ohne Arschloch hier

Und freuen uns, dass es ein Arschloch gibt
und gönnen ihm den kleinen Sieg

Störenfried

Manche fühlen sich durch meine Lieder gestört

Bitte sei mal still
ich keine Musik hier will
dich freundlich gebeten
warum drüber reden

Ja, meine Lieder
ihr seid alle zu bieder
ich setz mich dafür ein
Debatten müssen sein

Doch ich werde gehen – sie auf ihre Macht bestehen
Toleranz verschmähen – tja halt besser gehen

Was will ich streiten
solche Menschen halt meiden
deren Leben so fad
ob ich dazu was sag

Doch ich soll …

Am Ende nur Neid
im alles egal mir Kleid
sind bekifft schaffen nicht
vielleicht ein kleines Licht

Doch ich soll ..

War der Rückzug klug – oder fehlender Mut?
was bringt denn schon die Wut

Kapitalist

Erzähle die Geschichte eines Kapitalisten, doch wütend bin ich auf mangelnde Solidarität

Kapitalismus das System
und bootet ganz bequem
der Vater viel Aktien besitzt
das hat immer was genützt
ja einfach boot – Vater hat genug

Boot, Mut, Gut, Wut, bitte kein Betrug
schöner Hut und Anzug mit Gierflut
Spuk der Kapitalistenbrut

Gute Idee wird sich finden
mit Mut kann er gründen
für Banken hat’s Sicherheiten
muss um das Geld nicht streiten
gut für den Mut – das Bankinstitut

Boot, Mut, …

Ja es gut, kann viel verdienen
reisst sich kaum am Riemen
dafür gute Mitarbeiter
und die sind auch gescheiter
meistens geht’s gut – wohl sein Attribut

Boot, Mut, …

Dem Kapitalist alles gehört
Neid und Wut da nur stört
Kapitalisten gern gebt
Teilet Solidarität
entfaltet Wut – fair teilen akut

Hab lieber Mut, seit gut – wenn ein Kapitalist das tut
jeder friedlich ruht – gerecht und klug

Seldwyla

Ein Ort der Fantasie mit allerhand ironische Geschichten über Verhalten und Liebe

In Seldwyla trifft sich Poesie – wer führt die Regie
wie läuft die Liebe wie – und die Ironie
ein wenig Fantasie

Kleider machen Leute
er scheinbar reiche Beute
doch agiert ohne List
ihn halt innerlich auffrisst

Im Lügenkarussell
da landet er ziemlich schnell
wie will er entfliehen
warum denn weiterziehen

In Seldwyla …

Der Ort bietet mal da
Romeo und Julia
sie müssen hier sterben
wer das Unrecht bemerken

In Seldwyla …

Es gibt viel Geschichten
die mochte er gern dichten
Spiegel der Gesellschaft
in Zukunft vermehrt wahrhaft

Das Groteske wird offenbart – das Leben manchmal hart
viel Unglück durch Neid und Streit – Liebe gewinnt mit der Zeit

Professor

Ein Besuch bei einem Künstler, der auch als Professor seine Erfahrungen weitergibt

Der Professor hat uns wohl empfangen
zu Gesprächen gelangen
zur Kunst und Kultur
da herrschen Freude pur

Professor, leihe mir ein Ohr, sei mein Mentor, sitz nicht aussen vor
heben uns empor – als Erfahrungsfaktor

Und wir sprachen auch über den Neid
warum wird das angekreid
es gibt die Typen
ihr Gehirn vernieten

Leistung und Fleiss kaum anerkennen
uns besser nicht verrennen
sind Stolz auf das Werk
das jeder gern bemerkt

Professor, leihe …

Jeder Mensch hat besond’re Gaben
bringen diese zum Tragen
finde dort dein Glück
jeden Tag ein Stück

Professor, leihe …

Immer lohnt sich ein frohes Schaffen
wir uns immer aufraffen
unser Leben lenkt
es uns Freude viel schenkt

Todsünden

Im Mittelalter wurden Todsünden definiert, doch es war auch eine Zeit der allmächtigen Kirche, Armut und Rechtlosigkeit.

Wie mögen wir unterbinden, die sieben Todsünden, die sie uns verkünden
Hochmut, Habgier, Wolllust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit
nur Eitelkeit – was uns vom Leben bleibt

Im Mittelalter wurden definiert
als Teufelsdinge deklariert
doch können wir dem entfliehen
was mag uns im Leben blühen

Wie mögen …

Übers heutige Leben reflektiert
die Habgier kapitalisiert
wird sogar als toll dargestellt
allen Anschein nach gut gefällt

Und wer heute das Leben richtig spürt
auch Hochmut, Wolllust, Alltag ziert
und schauen wir uns an den Neid
so alltäglich in unsrer Zeit.

Wie mögen …

Solidarität komplett ignoriert
sich um andere nicht foutiert
doch Trägheit, Völlerei und Zorn
uns angeblich sogar anspornt

Wie mögen …

Gern zu den Todsünden diskutieren
ein fröhlich Leben führen
verzichten auf böse Triebe
Leben mit Herz und Liebe

Prestige

Reiche legen viel Wert auf Prestige, statt den Gemeinwohl verpflichtet zu sein

Grosse Villa mit schönen Park
zugeschlossen, wie mancher Sarg
doch für wenige bestimmt
halt das Prestige gewinnt

Für etwas Prestige – ach dieser Mief
wie es lief – da lief manches schlief

Gern mit dicken Autos protzen
mit Rücksichtslosigkeit trotzen
wer wohl heut darauf abfährt
was ist Prestige da wert

Doch sie leisten sich den Chauffeur
besser wäre oft ein Masseur
doch brauchen Domestiquen
für Prestige sich bücken

Für etwas …

Tragen immer Markenkleidung
immer die beste Entscheidung
Schneiderin kaum profitiert
halt Prestige suggeriert

Für etwas …

Am wichtigsten ist die Liebe
und für alle auch der Friede
wichtig du bist gut beseelt
Prestige selten zählt
Elite abgewählt

Für etwas …

Das Ideal

Kurt Tucholsky beschreibt hier unsere Wunschvorstellung, ein wenig abgeändert, wo es um Frauen geht

Villa im Grünen mit Terrasse
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstrasse
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn
aber abends zum Theater nicht weit
das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit

Neun Zimmer – nein, vielleicht lieber zehn
Ein Dachgarten, wo alte Eichen drauf stehn
eine süße Frau voller Schärfe
eine zweite, die sich mir am Hals werfe
die Dienerschaft, gut gezogen und stumm
Bibliothek mit viel Kunst drumherum

Ja, und das hab ich ganz vergessen
Prima Küche vom Koch stets feinstes Essen
alte Weine aus schönem Pokal
und isst du auch viel bleibst du dünn wie ein Aal
Und Geld, an Schmuck eine richtige Portion
Noch ne Million, noch ne Million.

Aber, wie das so ist hienieden
manchmal scheints so, als sei es mir beschieden
nur pöapö, das irdische Glück.
Immer fehlt dir zum Reichtum irgendein Stück
hast du die Frau, dann fehlen Moneten
du bist der Geldsack, wird dir Sex geben

Jedes Glück hat einen kleinen Stich
Wir möchten so viel an sich
Haben. Sein. Und gelten
Dass einer alles hat – das ist selten

Danket den Dieb

Mein Velo wurde gestern gestohlen, war ausnahmsweise nicht abgesperrt, Schlüssel und Schloss in den Gepäcktaschen.

Danke den Dieb
er hat mein Rad geklaut
hab nicht richtig geschaut

Vergessen abzusperren
Schlüssel in Satteltaschen drin
das Rad konnte sich nicht wehren
hat der Diebstahl einen Sinn

Mein Rad stets gut behandelt
jeglichen Service gern gemacht
ist mit den Dieb verbandelt
nie an sowas Böses gedacht

Danke den Dieb …

Der Vermieter ist jetzt weg
da kann ich nicht mal ins Zimmer
bei Bekannten ich nur aneck
ja du verlierst halt immer

Danke den Dieb …

Eben, der Täter hat’s schwer
zu wenig in dem reichen Land
bin ich denn zu ihm nicht fair
bin immer freundlich und charmant

Danke, den Dieb
will dennoch Vertrauen
wie Liebe aufbauen

Time

In einen Interview behauptete Prof. Harald Lesch, Benjamin Franklin wurde mit time is money missverstanden, in Wirklichkeit sagte er time is honey.

Time is honey
Time is money
Time is funny
Time is sunny

Was ist die Zeit
Wie wird es weit
Wie ist das Leid
Wie ist der Neid

What do with time
Kennen wir Zeit
We stay in line
Denken bereit

Woher kommt Neid
Money is all
Haltung ist feig
Rich man can fall

Let’s talk about
Müssen reden
With the crowd
Liebe leben

Time is ..

Gelb

Wieder ein Farblied

Gelb, gelb, oh gelb
das ist doch der Glanz der Welt
eher die Sonne wie das Geld

Gelb fühlt sich wie starkes Brennen
das sollten wir in uns stets kennen
dabei alles Richtung Glück lenken
immer an andere denken

Geld steht für Licht und Energie
nie davon hatten wir so viel
viele Menschen wollen gestalten
und ihr Leben frei gestalten

Gelb, gelb oh gelb …

Gelb leider Eifersucht und Neid
damit kommen wir nicht weit
schaffen wir lieber Vertrauen
um mehr Liebe aufzubauen

Gelb birgt Sonne und Wärme
am Nachthimmel viele Sterne
das kann uns allen Glanz bringen
wenn die Gefühle ringen
und wir alle gewinnen

Gelb, gelb oh gelb …
Das Lied Gelb zum Download

Fürbitte

Fürbitte

Während des Tages regen wir uns über viele Kleinigkeiten auf. Am liebsten hätten wir ein wenig Mitleid. Wer hat Ideen für humorvolle Erlebnisse beim Tagesablauf.

Ich bin gerade aufgewacht
vorbei ist jetzt die dunkle Nacht
Bemitleide mich – du Armer

Auf dem Arbeitsweg immer Stau
verdammt noch mal Strassenausbau
Bemitleide mich – du Armer

Kaffeemaschine ist ganz leer
morgens Kaffee doch so begehre
Bemitleide mich – du Armer

Der Chef ist immer schlecht gelaunt
was niemanden wirklich erstaunt
Bemitleide mich – du Armer

Die Nudeln sind gekocht zu weich
zu viel Salat und kein Fleisch
Bemitleide mich – du Armer

Arbeit habe ich viel zu viel
lieber mit dem Computer spiele
Bemitleide mich – du Armer

FC Bayern wieder verliert
was den Fussballfan sehr frustriert
Bemitleide mich – du Armer

Es ist nun schon wieder gleich zehn
bin müde muss schlafen gehen
Bemitleide mich – du Armer

Fürbitte

10 Bier und Pizza

Ein ironisches Lied andere Menschen zu akzeptieren, wie sie sind und andere Werte zu schätzen. Staatliche Hilfe braucht es in unserer Gesellschaft aus Ausgleich. Die Drangsalierung ist nicht nötig, jeder will ein schönes Leben.


Ich will eine Pizza und 10 Bier
Bitte, bitte gönnt das mir
lebe jetzt von Hartz4
brauche viel mehr als Pizza und Bier

Der Berater dort in der Bank – macht viele geldgierig nervenkrank
wissen alle das ist ungerecht – und zutiefst menschlich grottenschlecht
Können heute genug produzieren – warum müsst ihr Arme schikanieren
Ich will eine Pizza …

Arbeite und sei gerne reich – mehr für dich ist mir gleich
Von Bettelei soll niemand leben – der Staat soll das Geld geben
für den den Kapitalisten klonen – da soll sich Arbeit gefälligst lohnen
Ich will eine Pizza …

Überall  herrscht Sklaverei – kaum einer ist im Land frei
Leute zeigt lieber echten Mut – intelligent ohne blinde Wut
lasst mal Faulheit loben – kämpft friedlich gegen Idioten

Ein wenig bleibe ich noch hier
zuhause warten 10 Bier
Pizza mache ich mir
teile ich gerne mit dir
und schaue brav RTL4