Sie erlischt

Heinrich Heine und seine Vorstellung von einem Theaterstück

(I) Der Vorhang fällt, das Stück ist aus,
Und Herrn und Damen gehn nach Haus.
Ob ihnen auch das Stück gefallen?
Ich glaub, ich hörte Beifall schallen.

(II) Ein hochverehrtes Publikum
Beklatschte dankbar seinen Dichter.
Jetzt aber ist das Haus so stumm,
Und sind verschwunden Lust und Lichter.

(II) Doch horch! ein schollernd schnöder Klang
Ertönt unfern der öden Bühne;
Vielleicht daß eine Saite sprang
An einer alten Violine.

(I) Verdrießlich rascheln im Parterre
was das Lärmen jetzt wohl mag sein
die gierigen Ratten hin und her,
und ich träume von guten Wein

(II) Verzweiflungsvoll und sie erlischt.
das arme Licht war meine Seele.
warum hab ich das Stück gedicht
was wohl im Leben einmal zähle

Schweigende Mehrheit

Die Mehrheit ist unzufrieden, aber schweigt

Schweigende Mehrheit, Mehrheit – ja lieber schweigt
die schweigende Mehrheit – hat Achtsamkeit
zur Veränderung nicht bereit

Statt das Änderungen passieren
lassen sich alle frustrieren
Als Einzelkämpfer wird’s nie klappen
springt jetzt über euren Schatten

Jeder kann sich engagieren
Was bringt euch das Demonstrieren
erstmals müssen wir uns besinnen
doch immer heisst es beginnen

Schweigende Mehrheit, Mehrheit …

Zusammen stark, das ist der Plan,
doch jeder der packt bitte an.
Die Welt verändern, ein kleines Stück
Mut aufwenden, frei unbedrückt

Schweigende Mehrheit, Mehrheit …

Die Mehrheit kann Zukunft schenken
mit Herz und Kraft, sicher lenken
statt zu schweigen lieber mal handeln
und den Alltag so verwandeln

Schweigende Mehrheit, Mehrheit – es ist soweit
seid der Ausreden leid – macht euch bereit
damit kommen wir alle weit

Eros

Von Rainer Maria Rilke die Wirkung welche Eros auf die Menschen ausübt

Masken! Masken! Daß man Eros blende
Wer erträgt sein strahlendes Gesicht,
wenn er wie die Sommersonnenwende
frühlingliches Vorspiel unterbricht.

Wie es unversehens im Geplauder
anders wird und ernsthaft . . . etwas schrie
Und er wirft den namenlosen Schauder
wie Tempel Innres über sie.

Oh verloren, plötzlich, oh verloren!
Göttliche umarmen trotzig schnell
Leben wand sich, Schicksal ward geboren.
Und im Innern weint trauriger Quell.

Wie es plötzlich durch alle Seelen drängt,
bricht hervor das namenlose Sehnen.
Und der Himmel, sich langsam niederhängt,
füllt die Herzen mit stummen Tränen

woher die Liebe wohl nehmen

Ich will raus

Ich will raus aus dem Zug, schweres Durchkommen, die Freiheit, das Leben statt Enge

Ich will raus, ich will raus – fühl mich eingesperrt,
ich will raus, ich will raus – Freiheit, viel wert da da da

Die Welt da draußen ruft nach mir,
Ich will leben, will weg von hier.
in der Enge eingezwängt
so mein Leben sinnlos verschenkt

Ich will raus …

Das Leben rennt, die Zeit verrinnt,
es ist hier stickig still, kein Wind
von aussen lockt die Luft so klar
Leben kann sein, so wunderbar

Ich will raus …

In der Ferne erscheint mein Licht – wie Lebensfreude mich erwischt
meine Gefühle sind vermischt

Ich will raus ….

Ich muss Verantwortung zeigen
mich für die Liebe entscheiden
doch die muss mir Freiheit bieten
nur so kann ich richtig lieben

Ich will raus …
In der Ferne …

Lasst bitte die Tür offen
ich will irgendwann mal hoffen
überall die Freiheit habe
Liebe mich irgendwie trage

Gute Miene

Gute Miene zum bösen Spiel, machen wir viel zu viel

Gute Miene zum bösen Spiel
gibt es leider viel zu viel
folgt irgendwann grosser Schaden
statt Widerstand zu wagen

Behandeln andere als Dreck
dabei schauen wir gern weg
und haben nichts unternommen
wer hat da wohl gewonnen

Warum wollen wir einschreiten
sie den Konflikt ausweiten
lieber haben wir nichts gewusst
doch uns ist das wohl bewusst

Gute Miene zum bösen Spiel
ist das unser Lebensziel
statt etwas rechtzeitig zu wagen
folgt einmal der grosse Schaden

Wir verramschen die Menschlichkeit – und die Freiheit
es steigert sich das Leid – soweit
mehr Mut ist angezeigt – eine Zeit ohne Leid
Gerechtigkeit, Gerechtigkeit, Gerechtigkeit

Uhr geht falsch

Die Uhren muss falsch gehen, wenn uns der Tod holt

Der Tod kommt sicher, nur die Uhr geht falsch
doch was ist die Uhr, was die Zeit
zeigen wir uns für’s Leben bereit

Ich red von der inneren Uhr
und von unserer Zensur
der Zeit hinterher zu jagen
später den Tod beklagen

Der Tod kommt …

Die Uhr befiehlt uns zu oft Hast
wo bleibt die nötige Rast
umsonst wird der Körper getrimmt
und ob damit alles stimmt

Der Tod kommt …

Wo bringt die Uhr das grosse Glück
schauen wir einmal zurück
hörten die Stille eben kaum
unser schnelllebiger Raum

Die Uhr, sie tickt, ist mal vorbei
ob dies wohl das Leben sei
mögen erkennen unser Licht.
das für alle neu anbricht

Der Tod kommt …

Vormund

Wir wollen immer bevormunden, statt den Menschen selber entscheiden zu lassen. Wer lässt sich schon gerne entmündigen, wird hingenommen.

Du sollst ihn vertrauen, wird nach dir schauen
dir die Freiheit rauben, nicht an dich glauben
wie willst du dich aufbauen

Der Vormund schlägt zu
du hast deine Ruh
wirst vom Leben geschützt
ob dir das was nützt

Du sollst ihn …

Du bist entmündigt
Freiheit gekündigt
was darfst du entscheiden
wo willst du bleiben

Du sollst ihn …

Halt bitte brav still
der Vormund es so will
nach eigenen Leben
danach wohl streben

Du sollst ihn …

Ist es wirklich gut
komm sei auf der Hut
Freiheit dir holen
sei dir befohlen

Und jeder will bevormunden, er weiss ja genau
was das beste ist, er ist ja schlau
und kein Respekt – sie erschreckt – sei du aufgeweckt

Oh Gott

Wie oft rutscht mir dieser Spruch heraus, um meine Machtlosigkeit einzugestehen. Doch man sollte viel mehr aufbegehren.

Oh Gott oh Gott, oh wei, oh wei, sodele und Sapperlot – mache meinen Job
finden wir alle flott

Am liebsten ständig klagen
so niemanden schaden
auf keinen Fall was wagen
bleiben viele Fragen

Oh Gott …

Was können wir erreichen
so setzen wir Zeichen
und lassen uns erweichen
von den armen Reichen

Die wollen Macht ausspielen
Gehorsam erzielen
sollen uns stets klein fühlen
was mag uns da blühen

Oh Gott …

Die Zukunft endlich sehen
Verknüpfung verstehen
um Besserung nicht flehen
Lösungen angehen

Oh Gott …

Als Mehrheit schlau abstimmen
Chance zu gewinnen
der Gemeinschaft entsinnen
so mag es gelingen

20 Minuten

20 Minuten ist ein Gratiszeitung in der Schweiz. Ob diese wirklich der politischen Willensbildung nutzt, wofür Medien meiner Meinung nach dienen sollten.

20 Minuten, die machen dich matt
und platt,
mit Nachrichten übersatt
kaum Inhalt hat

5 Minuten blättern, nicht mehr
doch leer
Unterhaltung die muss her
lieben sie sehr

1 Minute Redakteurzeile wie
geht die
Nachricht braucht doch Energie
Inhalt so nie

100 Minuten surfen Internet
ganz nett
wie wohl Denken da ansteckt
klicken nur weg

20 Minuten hat einiges angerichtet
mit Werbung Verstand vernichtet
schlimmer ist Facebook und Co.
macht niemanden richtig froh
müssen wieder zueinander finden
unsere Kräfte neu verbinden.

Tun

Eine Mischung zwischen in Englisch und Deutsch über unsere Aktivitäten

When I feel
when I say
when I do
when I lay

Mein Leben gern gestalten
statt nur noch verwalten
statt erkalten
frei schalten

Yes I like to see the world
no one I want to hurt
and my word
could disturb

Was ich glaub
was ich tu
was ich denk
hab gern Ruh

How I think
wie ich denk
How I link
wie ich schenk

Mögen geniessen die Welt
yes we like our freedom
love will win
viel geling

Dreaming

Bevor wir etwas realisieren sollten wir die Zeit zum Träumen und Umschauen nutzen

Dreaming and streaming
Den Träumen genug Zeit schenken
statt Aktivitäten einlenken
weil wir uns sonst einschränken

Talking and walking
So verschaffen wir uns ein Handeln
und mit Gedanken verbandeln
wenn wir dabei manchmal wandeln

Wating and shaking
Sorgsam das Konzept kreieren
und drin kräftig herumrühren
beginnen den Markt zu spüren

Testing no pressing
Ergebnis sorgsam betrachten
und auf die Kritiken achten
was ist mit althergebrachten

Making and rating
Kreativ in den Markt dringen
und Zufriedenheit erbringen
so mag der Erfolg gelingen