Jahresringe
Die Falten des Menschen entsprechen den Jahresringen vom Baum, sie werden mit zunehmenden Alter sichtbarer

(I) Jeder Frühling setzt Zeichen
wie mag das Leben wohl sein
soviel tut er dergleichen
will im Sonnenschein gedeih’n.

(II) Jahresringe, schmal und breit – tragen Lasten, tragen Zeit.
Ein Malheur jeder Schnee – so ins Gedächtnis geh
(II) Jahresringe, wie Falten – Privileg der Alten
erzählen von Plagen – und den schönen Tagen
(I) Können es wohl bezeugen
für immer und für ewig
all die Leiden und Freuden
verbleiben darin selig
(I) Wie Wachstum angefacht wird
zeigen gut Jahresringe
manch Geheimnis drin verbirgt
irgendwann ans Licht bringe
(I) Und so bleiben die Spuren
von einem langen Leben
beschreiben Zeit wie Uhren
und in Erinnerung schweben
(II) Jahresringe sie zeigen – doch auch manches Leiden
und wie kleiner Bericht – so kommt alles ans Licht – vermischt