Eherner Reiter

Aus einen Gedichtband von Alexander Puschkin zu St. Petersburg

(I)Trübselig in des Wortes wahrem Sinn,
Vom Fuhrmann bis zum edelsten Poeten,
Sei es unser Lied!Gram drückt sich aus darin
Als ob wir niemals Grund zur Freude hätten.
Wo man in Rußland singt, nur zu Beginn
Singt man auf die Gesundheit froh bei Feten,

(II) Doch bald schwelgt in schwermütiger Harmonie
Der Musen schön wie der Mädchen Melodie.

(I) Parascha war der Name unsrer Schönen,
Sie konnte waschen, bügeln, stricken, nähn
Die wahre Hausherrin war sie zu nennen.
Durch ihre Hände mußte alles gehn.
Sollt nicht der Brei im Kochtopf stets anbrennen,
Dann mußte selbst sie in der Küche stehn.

(II) Der Köchin, welche taub auf beiden Ohren,
Ging der Geruchsinn ja schon längst verloren.

(I) Die alte Mutter sah man tags nur still
Am Fenster sich mit Strickarbeiten plagen
Indessen abends ihr nur noch gefiel
Das Kartenlegen, um draus wahrzusagen.
Die Tochter trieb dafür ein andres Spiel:
Neugierde schien sie hin und her zu jagen,

(II) Sie spähte oft am Tag durch das Fenster flink
Nach jedem, der vorbeiritt oder mal ging.
So war das wohl der goldene Lebenssinn

Geldsucht

Den Reichen macht Geld süchtig, den Armen züchtigt es, hart zu arbeiten, um ein wenig zu bekommen.

Geld macht süchtig, Geld es züchtig, Geld macht tüchtig,
Geld ist flüchtig, Geld ist richtig, Geld ist wichtig

Ja, für die Reichen eine Sucht
und für die Armen eine Zucht
auf der einen Seite die Gier
und andererseits Zwang verspür

Ja, bringt es was zu krampfen
halt so wie ungesund mampfen
der Genuss dabei öfters fehlt
am Ende freiwillig gewählt

Geld macht …

Ja, Geld sucht stets neue Quelle
denn wir wissen auf alle Fälle
bei Reichen wird es schneller mehr
ansonsten zu schnell der Verzehr

Geld macht …

Ja, Geld spielt wichtige Rolle
entscheidet doch, was ich solle
nimmt die Freiheit allzugern weg
ein Schelm wohl denkt über den Zweck

Geld macht …

Ja, Geld ist angeblich neutral
doch die Reichen hätten die Wahl
und unterjochen sich der Gier
besser für mehr Gemeinschaft rühr

was heisst richtig, wer ist tüchtig, was ist wichtig
wer ist flüchtig, warum süchtig, wozu züchtig

Asylheim

Wie gehen wir mit Menschen um, die zu uns kommen? Sind Asylheime der geeignete Weg?

Hinter grauen Wänden sitzen sie
Spind, Etagenbett und Kühlfach
Gefangen in der Bürokratie
viele Chancen liegen brach

Ein Taschengeld, wofür es wohl genügt
im Alltag nur zum herumsitzen
ein Schlepper, der ausnutzt und betrügt
angeblich zu nichts nützen

Sie sitzen und warten – wie mag es ausarten
Sie sitzen und träumen – doch auch schäumen
Sie sitzen sind frustriert – das hab ich gespürt

Warum schaffen wir keine Brücken
gestalten gemeinsam doch mal was
sehen im System nur noch Lücken
das Leben für alle krass

Sie sitzen und …

Fehlt Grundlage um zu arbeiten
und wollen Sie ungern sehen
stattdessen Probleme aufzeigen
sie sollen wieder gehen

Sie sitzen und …

Und glauben fest der Diaspora – die haben es geschafft, na klar
doch was ist wirklich wahr – was wollen sie da?

Niedergeschlagenheit

Wenn der Wille fehlt was zu tun, ist oft eine Arbeit und Kollegen, das was einen anspornt

Du lässt den Kopf hängen, Hängen
doch sehe, es gibt auch Licht
der Tag schön für dich anbricht
Doch das siehst du eben nicht

Ja, die Sonne kann scheinen, Scheinen
das Helle bringt schöne Sicht
doch was bringt dir der Verzicht
Doch das siehst du eben nicht

Geh ungern aus dem hause, Hause
es ruft die tägliche Pflicht
meine Arbeit gern verricht
Doch das siehst du eben nicht

Es winkt ein schönes Schaffen, schaffen
bin darauf immer erpicht
und schreib manch guten Bericht
Doch das siehst du eben nicht

Am Mittag gutes Essen, essen
gutes schmackhaftes Gericht
so manch einen doch beschwicht
Doch das siehst du eben nicht

Später ein wenig schwimmen, Schwimmen
ein wenig Sport mich auch besticht
sich mit Freude oft vermischt
Doch das siehst du eben nicht

Schliesslich kannst du gut schlafen, Schlafen
hielt der Tag was er verspricht
oder war er doch zu schlicht
gelungen ist dies Gedicht
fühl dich nicht als armer Wicht

Kerze

Meine Mutter sagte immer, gehe mit der Kerze zum Friedhof und komme zurück.

Nimm die Kerze und sterbe
leg dich im Friedhof auf die Erde
du wirst sicher nicht bleiben
Träume für das Leben entscheiden

Nimm die Kerze und träume
geniesse herum die schönen Bäume
und denke du musst beitragen
Schaffen und hinterfragen

Nimm die Kerze und schaffe
dich immer freudig gern aufraffe
so kannst du was erreichen
Leben schenkt manche Zeichen

Nimm die Kerze und lebe
hinterfrage mal deine Fehde
lässt sich vielleicht verhindern
mit Liebe wirst du sie lindern

Nimm die Kerze und liebe
und überleg was alles bliebe
wenn du die Erde verlässt
halt immer an Liebe fest

Schaffen

Wie viel ist meine Arbeit wert? Essen und Dach über den Kopf, genügt das?

Der Fischer fängt den Fisch
doch was schaffe ich

Der Bäcker backt das Brot
was schaff ich Idiot

Der Bauer pflanzt den Mais
ich schaffe viel Scheiss

Der Klempner flickt den Hahn
ich schaff Unsinn an

Der Koch kocht feinen Kohl
schaffe viel Symbol

Die Putzfrau schruppt Boden
schaffe viel Proben

Der Schreiner macht den Schrank
schaffe manchen Zank

Der Arzt gibt ne Spritze
schaffe, mach Witze

Der Friseur frisiert Haar
beim schaffen Zeit spar

Stromer bringt Energie
schaff ich irgendwie

Schaffner knippst Billet
bin beim Schaffen nett

ja, sol ich was Sinnvolles machen
bring nicht mal die Leute zum Lachen
sondern schaffe viel nutzlose Sachen
doch warum es immer machen

Der Kellner bringt Essen
Schaffen vergessen

Morgen

Das sind die Gedanken, die ich mir am Morgen mache. In der Tat ist der erste Schritt oft immer raus, die Treppe runter vor die Türe, den Morgen begrüssen

Guten Morgen, mein Tag
was ich heute wohl wag
gehe kurz vor die Tür
gerne die frische Luft so spür

Guten Morgen, mein Glück
baue täglich die Brück
bekämpfe jeden Hass
denn so etwas macht keinen Spass

Guten Morgen, mein Job
am liebsten immer Lob
warum immer schaffen
uns mal zur Faulheit aufraffen

Guten Morgen, mein Ziel
denke daran oft viel
doch Glück ist voll Leben
und den Menschen Liebe geben
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Hobby

Wir lieben unser Hobby, ist es wirklich ideal, dies gleich mit der Arbeit zu verbinden.

Wie schön, wenn für alle die Arbeit das Hobby wär
theoretisch gar nicht so schwer
doch wollen wir uns versklaven für Geld?
in unserer Kapitalismuswelt

Unser schönes Hobby schätzen und lieben wir sehr
damit aufhören fällt uns schwer
doch das Hobby kostet uns eben Geld
das Ergebnis für and’re wenig zählt

Mit unseren Hobby sind wir grosszügig und fair
damit zu verdienen wird schwer
weil plötzlich streben wir damit nach Geld
und hoffen dass ein and’rer was bestellt

Doch investieren wir Ideale ins Hobby mehr
fällt im Kapitalismus noch so schwer
denn am Ende was wollen wir mit Geld
wenn uns das dafür Leben nicht gefällt

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Zweivierteltakt

Die meisten meiner Lieder sind im Zweivierteltakt, weil die Texte kurz sind. Im Zweivierteltakt sind viele Märsche geschrieben.

Wir reden im Zweivierteltakt
weil jeder klare Worte mag
hören nicht auf Resonanzen
doch so könnten wir recht tanzen

Wir leben im Zweivierteltakt
wo jeder gern den Wohlstand mag
und gierig immer verlangen
dafür vor der Zukunft bangen

Wir denken im Zweivierteltakt
weil man die schnelle Lösung mag
Varianten rasch wegschieben
dass lassen wir gerne bieten

Wir streiten im Zweivierteltakt
weil niemand andere Meinung mag
Diskussionen beenden
statt eine Lösung fänden

Ich spiele im Zweivierteltakt
und kurze Melodien mag
doch lasst uns gemeinsam singen
und uns damit Freude bringen
besser nichts aufzwingen

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Callcenter

Callcenter

Vor allem Grossunternehmen, die quasi über Monopole verfügen lassen die Kunden von Callcentern bedienen. Die sind oft in Indien, Leute werden schlecht bezahlt und Kunden sind da gar nicht wichtig.

Callcenter Callcenter
wann geht endlich jemand ran und hört sich mein Problem an
ich bin in der in der Leitung schon lange
alle im Kundengespräch
soviel Probleme dort, mir wird bange

Callcenter Callcenter
sie versteht mich nun schwer – gebe meine Nummer gern her
doch jetzt plötzlich bricht die Verbindung ab
warum kann’s mir nicht erklären
habe einen erneuten Anruf satt

Callcenter Callcenter
ich versuch es wieder – benehme mich brav bieder
für das Problem habe ich falsch gewählt
warum frage ich mich
doch habe ich jemanden erreicht das zählt

Callcenter Callcenter
ein E-Mail schreibt mir klar – dass es kleiner Fehler war
den konnten sie gestern beheben
merkwürdig funktioniert nicht
so soll ich mit dem Fehler weiter leben

Callcenter Callcenter
dort hat jeder nur Frust – für Kunden fehlt die Lust
den Profitgier Kapitalisten ist das recht
werden vom Ärger verschont
davon wird es uns schlecht
schade, dass es scheinbar lohnt
Callcenter Traumjob schlecht hin
für wem ergibt das eigentlich rechten Sinn.

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