Machtprinzip

Wie funktioniert Macht und wie wird das Volk verführt?

Wenn wir brav wählen – auf Demos zählen
Machtprinzipien quälen – leiden unsere Seelen

Sie proklamieren und postulieren
wofür haben wir das Parlament
statt sich für kleine Bürger rühren
Mächtigen hinterher rennt

Wenn wir …

So wird dann erlassen und geboten
und vieles bekommen wir nicht mit
wir sind willige Idioten
Sozialabbau Schritt für Schritt

Und schliesslich wird alles exakt verordnet
Verstösse dagegen hart bestraft
Widerstand wird vermodert
es ist alles klar entlarvt

Wenn wir …

Sie beweisen tagtäglich ihre Macht
und verhalten sich dabei recht klug
wohin haben sie das Volk gebracht
glauben alle es sei gut

Wenn wir …

Und immer brav loben – die da oben!

Wenn wir …

Gute Miene

Gute Miene zum bösen Spiel, machen wir viel zu viel

Gute Miene zum bösen Spiel
gibt es leider viel zu viel
folgt irgendwann grosser Schaden
statt Widerstand zu wagen

Behandeln andere als Dreck
dabei schauen wir gern weg
und haben nichts unternommen
wer hat da wohl gewonnen

Warum wollen wir einschreiten
sie den Konflikt ausweiten
lieber haben wir nichts gewusst
doch uns ist das wohl bewusst

Gute Miene zum bösen Spiel
ist das unser Lebensziel
statt etwas rechtzeitig zu wagen
folgt einmal der grosse Schaden

Wir verramschen die Menschlichkeit – und die Freiheit
es steigert sich das Leid – soweit
mehr Mut ist angezeigt – eine Zeit ohne Leid
Gerechtigkeit, Gerechtigkeit, Gerechtigkeit

Sein oder nicht sein

Eine Handlung von William Shakespeare gepackt in ein Lied

Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage:
Obs edler im Gemüt, die Pfeile schleudern
erdulden einen See der Plage
Widerstand, sterben, schlafen, meutern

Nichts weiter! Und zu wissen, dass nur der Schlaf
das Herzweh und die tausend Stösse endet,
vielleicht auch träumen! Ja, ach so brav
irdische Verstrickung so wendet

Sein oder Nichtsein; das sei hier die Frage:
Ach verzeih, dass ich das Leben so beklage
wer beantwortet wohl mir die Frage – dieser Tage

Zwingt uns heute stillzustehn mit der Rücksicht
das Elend wird in hohe Jahre kommen
des Mächtigen Pein mit viel Gewicht
und stöhnt‘ und schwitzte so benommen

Sein .. das sei …

Nur dass die Furcht vor etwas kommt nach dem Tod,
das unentdeckte Land, in das sich verirrt
dass wir die Übel in grosser Not
uns allzu sehr immer mehr verwirrt

Sein .. das sei …

Durch diese Rücksicht nun aus der Bahn gelenkt,
verlieren so der Handlung Namen, seid still
was wohl in meinen Leben gedenkt
du reizende Nymphe, ich dich will
und im, Gebet all Sünden versenkt

Wegweisung

Statt Diskussionen zu fördern, wird das Recht der Reichen gestärkt

Ich wurde weggewiesen
hatte Veranstaltung gestört
entfachte kleine Krisen
und Widerstand geehrt

Meinungsfreiheit hohes Gut – zeige gern etwas Mut
Mächtige in Wut – Polizei weist weg Protest ruht
ist solche Wegweisung gut

So zeigt sich eben die Macht grad
Diskussionen unterbleiben
ich schreite munter zur Tat
lasse mich vertreiben

Meinungsfreiheit …

Mit andern drüber sprechen
und meine Mission erläuter
es wird sich halt doch rächen
sind doch Recht Verbeuger

Meinungsfreiheit ..

Ich mache immer weiter
und man das Unrecht hinnimmt
werde damit gescheiter
wer am Ende gewinnt

Und doch ich immer mehr spür
es regt immer mehr Widerstand
am Ende bestimmen wir
für Meinungsrecht im Land

Die Linde

Sehr oft stehen bei Neubauten die Bäume im Weg, obwohl sie vielen Menschen Freude bereiten

Linn, die Linde
im Kapitalismus eine Sünde
bringt den Bauherrn um die Pfründe

Hier soll die Überbauung entstehen
doch sie lieber Linde sehen
und sogleich es regt sich Widerstand
was der Bauherr nicht gut fand

Linn, die …

Leute, ich will da investieren
schöne Wohnungen kreieren
Doch die Linde steht jetzt im Weg
Zeit, nun wird sie halt zersägt

Linn, die …

Schon 500 Jahre steht sie schon
ewig Leben ist Illusion
die Linde ist kein grosser Schatz
wird moderner Betonplatz

Wir Menschen müssen uns mehr zutraun
was bringt schon der komische Baum
nein, wir wollen lieber Natur
bietet eine reiche Flur

Linn, die …

Das werden wir so entscheiden
die Linde, die muss hier bleiben
plane die Überbauung so
alle sind darüber froh

Linn, die Linde
kämpfte gegen viele Winde
heute dort jeder Glück finde

Widerstand

Wie ein friedlicher Widerstand vollzogen wird, lernen wir nicht. Stattdessen scheinen Waffen die einzige Option zu sein.

Frieden schaffen – ohne Waffen
uns dafür aufraffen – wir müssen es machen

Der Andere ist bedroht vom Tod
Waffen helfen kaum aus der Not
denn Abschreckung hat nicht funktioniert
der Krieg ist eskaliert

Frieden schaffen …

Doch können sie sich wirklich wehren
wie die Situation klären
da über Lösungen debattiert
die Situation spürt

Frieden schaffen …

Friedlicher Widerstand verrichtet
wie wird ein Konflikt geschlichtet
man lieber Waffen produziert
damit zu Leiden führt

Miteinander reden entscheidet
nicht nur Vergehen ankreidet
zuerst mal gründlich analysiert
wie wird es auskuriert

Frieden schaffen …

Wollen Stabilität und Frieden
die meisten Menschen sich lieben
sich jeder fürs Schöne engagiert
allzu gerne bezirrt

Knast

Es ist schwer, aus der Schweiz aus- und einzureisen, ein wenig wie in einem grossen Gefängnis

Leben wie im Knast
Mehrheitsbeschluss gefasst
alle müssen es akzeptieren
sie nun die Regeln schnüren

Von aussen ist das Gefängnis schön
ihr lebt da sehr bequem und angenehm

Leben wie im Knast
ganz selten kommt ein Gast
das wird uns vielleicht irritieren
mag Menschlichkeit sich rühren

Von aussen …

Leben wie im Knast
doch gönnen wir kaum Rast
brauchen zu Geld zu konsumieren
lassen uns gern verführen

Leben wie im Knast
für manche eine Last
sie ja nur schützend isolieren
mit Liebe nicht berühren

Von aussen …

Leben wie im Knast
und wenn es dir nicht passt
muss du dich dennoch arrangieren
gute Freunde ausspüren

Von aussen …

Leben wie im Knast
und ihr werdet geschasst
doch dennoch die Freiheit probieren
ihr werdet Liebe schüren

Notrecht

Regierungen können mit Notrecht diskussionslos handeln

Wir haben jetzt reingeprecht – das Notrecht
brauchen wir das echt – glaube ich nicht recht

Sie packen die Gunst der Stunde
wir blicken wie treue Hunde
warten auf die neue Kunde
und die Verfassung weint

Wir haben jetzt ….

Nur noch wenige entscheiden
fehlen die Debatten streiten
Experten vieles vorbereiten
die Verfassung ist entsteint

Wir haben jetzt ….

Da hat mal jemand gewedelt
Rechte werden ausgehebelt
sehen wie uns die Angst benebelt
die Verfassung uns vereint

Es heisst die Stimme erheben
das gehört zu unsern Leben
müssen darüber offen reden
die Verfassung hat gemeint

Wir haben jetzt ….

Doch passiert plötzlich vieles neu
zumauern alles feig und scheu
zu lange wir schauten immer treu
ja die Verfassung weint

weint-entsteint-vereint-gemeint-weint

Papiere

In einer funktionierenden Gesellschaft wichtig, die Schweiz schafft es sogar ohne Ausweiszwang

Wo sind deine Papiere
fragt immer gern die Schmiere
ihre darfst du ja nicht sehen
warum, schwer zu verstehen

Dank richtigen Papieren
ein schönes Leben führen
du kannst es auch verlieren
mit falschen Papieren

Wer die Papiere ausstellt
wer sie bezahlt und bestellt
verantwortlich ist der Staat
der dich danach selten fragt

Dank richtigen …

Der könnte nach dir suchen
den Aufenthalt verbuchen
mit dir sprechen wie es war
ihm dort Vertrauen, das ist klar

Dank richtigen …

Einige sich verkleiden
dir etwas anzukreiden
Papiere müssen nützen
ein Weg, dich zu schützen

Dank richtigen …

Dafür schreiben üben
schwerer dich zu betrügen
hast du was unternommen
wirst du so Recht bekommen

Irgendwann

Irgendwann brechen Dämme unter der Last zusammen und neues dringt durch, ich bin da guter Hoffnung.

Irgendwann sind Dämme gebrochen
und wir wollen hoffen
die Welt friedlich, frei, gerecht und offen
und alles Schlechte und Böse mit abgesoffen

Irgendwann wird Hunger verschwinden
und dies wird dann münden
in weltweiten fairen Friedensbünden
wo alle Gerechtigkeit und Liebe finden

Irgendwann können wir beschwichten
müssen nicht verzichten
und erweckten uns’re wahren Pflichten
denn wir entdeckten die richtigen Ansichten

Irgendwann wird man ausradieren
sinnlos Kriege führen
bei Menschen Ängste und Hass zu schüren
lieber den Wert des Lebens überall spüren

Irgendwann wird es angehalten
das uns lassen spalten
nie Menschlichkeit aus Angst erkalten
von korrupten, egoistischen Gestalten

Irgendwann die Solidarität
sich wieder neu bewegt
ohne die auf der Welt eben nichts geht
denn zu gross Abhängigkeit aller besteht

Irgendwann wird es beginnen
alle können gewinnen