Die schlesischen Weber

Von Heinrich Heine eine Beschreibung der Weber und deren Hoffungen

Sie sitzen am Webstuhl und fletschen Zähne:
Im düstern Kerzenlicht keine Träne
Deutschland, wir weben dein kaltes Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch –
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten
In Winterskälte und Hungersnöten;
Wir haben vergebens gehofft und geharrt –
Wir wurden geäfft, gefoppt und genarrt –
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
Den Elend konnte nicht erweichen
Der noch den letzten Groschen von uns erpresst
Und uns dann wie Hunde erschießen lässt –
Wir weben, wir weben!

Ein Fluch gewebt dem falschen Vaterlande,
Wo nur gedeihen Schmach und Schande,
Wo jede Blume durch Herrschaft früh geknickt,
Und wo Fäulnis und Schmutz den Wurm erquickt –
Wir weben, wir weben!

Das Schiffchen stets rauschend fliegt, der Webstuhl kracht,
Wir weben emsig Tag und Nacht –
Altdeutschland, wir weben jetzt dein Leichentuch,
Wir weben hinein den dreifachen Fluch,
Wir weben, wir weben!

Reicher komm

Die Reiche sollen kommen, die Armen maximal als Arbeitskräfte, die profitabel sind

Reiche bitte in Land kommen
Hilfsbedürftig musst verschwinden
Reiche dürfen sich sonnen
Gemeingut unterbinden

Sie gerne die Reichen anlocken
und was in schöner Schweiz soll
belegen kühl ganz trocken
Steuervermeidung toll

Arm als Sklave gerne schaffen
als Arbeitskraft zählst du nur
können nie was entfachen
auf der kurzen Lebenstour

Wohlstandskinder sind die Erben
von wegen liberal denken
was wird aus dem Land werden
zu Feudalismus wenden.

Macht dank Kapitalismusspiel
Solidarität wird abgestellt
für die Armen kein Gefühl
statt mehr Gleichheit auf der Welt

Reicher komm, Reicher komm – hierher – deine Steuern mögen wir sehr
Armer geh, Armer geh – schnell weg – es hat für dich keinen Zweck
niemand will dich haben – stopp klagen – liebe was wagen!

Ausbeutung

Kapitalismus fusst auf Ausbeutung, was passiert, wenn niemand mehr ausbeutet?

Wer zahlt, bestimmt – unser Geld entrinnt
Kapitalist nur gewinnt – sind blind, wer spinnt
blas Ausbeutung in den Wind

Jeden Monat brav die Miete
als Dank die Kündigung kriege
Problem für dich garantiert
jetzt wird Luxussaniert

Wer zahlt …

Und es begleicht der Konsument
den Preis bestimmt der Produzent
und wälzt Kosten auf uns ab
so Kapitalistensaat

Wer zahlt …

Monatslohn erhalten der Deal
sind gezwungen zu diesen Spiel
der nur Gewinne erlaubt
und den Arbeitsplatz raubt

Wer zahlt …

Hurra wir sind alle Sklaven
hurra, wir bleiben die Braven
In dieser Welt, zählt das Geld
ob sie uns so gefällt

Nein, wir müssen neu denken – statt unsere Kraft verschwenden
an mehr Teilhabe denken – und Ausbeutung versenken

Nudelsuppe

Viel Geld ausgeben, um dennoch prekär zu wohnen, wir können uns zumindest Nudelsuppe leisten

Ess doch Nudelsuppe
in die Röhre gucke
mal ein feines Essen
musst eben vergessen

Geld bitte für Miete
dir ein Dach ja biete
warum nur so teuer
ist mir nicht geheuer

Du wirst sonst betrieben
auf die Strasse fliegen
der nächste Vermieter?
vielleicht ein Gebieter

Alles offenlegen
nur Schuldschein von wegen
viel manipulieren
hinters Licht halt führen

Ja, am Essen sparen
wir sind uns in klaren
für Sklaven ideal
wir hätten die Wahl

Unsere Arbeit, die zählt
dafür mich wählt
Diskussion heute fehlt
mit Nanokapitalismus beseelt

Trafotrauma

Bei einem Empfang, wo ich eingeladen war, hatte ich meine Gitarre und Lieder dabei. Mir wurde eine Falle gestellt und mich ausgesetzt.

Das Trafo ist ein Drama
habe ein Trauma – ja da schauma
ja, das glaub’ ma, ja da klaun’ma

Ich steh unter Strom
habe Trafo Syndrom
kalte Glitzerwelt
willkommen Geld

Das Trafo …

ja ich muss zittern
wenn sie mich wittern
eglig keine Kunst
gibt niemals Brunst

Das Trafo …

nur noch Prozesse
Menschen vergesse
bin hochgespannt
Leben verbrannt

Das Trafo …

wie Isolator
kommt es mir da vor
billig Energie
Monotonie
statt Fantasie

so funktioniert Kapitalismus nie
werde das Trafo an mich reissen
und auf das Trauma pfeifen

Öffentlicher Raum

Wir müssen für den öffentlichen Raum kämpfen, nur weil was privat ist, dürfen Menschen nicht ausgegrenzt werden.

Öffentlicher Raum, wir müssen uns was traun
Menschlichkeit aufbaun, zueinander schaun

Privateigentum beschränken
wenn sie Grundrechte versenken
frustrierte Sicherheitsleute
gekaufte Polizeimeute

Öffentlicher Raum …

Wir als Menschen viel mehr zählen
unsern Aufenthaltsort wählen
Profit muss sich unterordnen
wird ansonsten überborden.

Öffentlicher Raum …

Freier Zugang zu Konsumtempeln
als Unwerte sie uns abstempeln
doch wir wollen uns frei bewegen
auch Seen, Wälder bringen Segen

Öffentlicher Raum …

Drum fordern wir gleiche Rechte
nur Kapitalismus verfechte
dazu heute Menschen ausgrenzt
eben nicht mit Anstand geglänzt

Plätze gehören uns allen
mag den Reichen nicht gefallen

Freie Wirtschaft

Meinung zur Wirtschaft von Kurt Tucholsky, von mir ein wenig umgetextet

Ihr sollt Tarifverträge abbauen
ihr sollt auf die Direktoren vertrauen
sie Angestellten quatschen uns mehr herein
wollen freie Unternehmer sein

Ja wohl – alles sei mir
Wir nicht – aber ihr

Ihr solltet euch allesamt was schämen
wollt von dem armen Staat noch Geld nehmen
Ihr braucht keine Heime für eure Lungen,
keine Renten und Versicherungen.

Wenn Menschlichkeit halt frier
Wir nicht – aber ihr

Bilden bis in die weiteste Ferne
Trusts, Kartelle, Verbände und Konzerne
Wir diktieren die Preise und Verträge
kein Schutzgesetz sei uns im Wege.

Raffen weltweite Gier
Wir nicht – aber ihr

Die Forderung ist bereits verkündet
ein schlauer Professor sie euch begründet
vom Volk das Schweigen zu mehr Ausbeutung führt
es ist an der Zeit, dass ihr euch rührt

Ich Solidarität spür
Ihr nicht – Aber Wir Wir Wir

Sozialkapital

Yunos Muhammad, Friedensnobelpreisträger verfechtet das Sozialkapital, soviel nehmen wie man braucht und Erfüllung in der Arbeit sehen

Sozial – das Kapital
lokal, überall, global
die Gier eine Qual
dagegen haben wir die Wahl
mit Sozialkapital

Gerade in reichen Ländern
müssen wir rasch verändern
Versteckte Kosten bewerten
die Menschen sich mehr erden

Wir müssen den Nutzen kennen
die Ausbeuter benennen
Ungerecht viel kassieren
die sollen das auch spüren
Sozial …

Für Erfüllung und den Wohlstand
Kapitalismus Garant
wenn er sozial wird eingesetzt
statt Menschenrechte verletzt
Sozial …

Statt Gesellschaft ausfransen
für alle gleiche Chancen
jeder soll was unternehmen
der Ausbeutung entflehnen
Sozial …

Sozialkapital der Segen
Wohlstand schaffen für jeden

Kapital

Es gibt verschiedene Arten von Kapital, wir denken immer nur an die Finanzen. Kapital sollten wir viel breiter bewerten.

Finanzen nur Kapital?
natural, sozial
sowie menschliches Kapital

Finanzen alles bestimmen
und wir uns dafür trimmen
uns besser entsinnen
wie können wir gewinnen?

Finanzen …

Betrachten wir mal die Natur
wichtig für das Leben nur
bestimmt die Lebensuhr
und steigert Empfinden pur

Finanzen …

An die Menschen besser denken
statt nur Finanzen lenken
Natur nie versenken
mag sich alles einrenken

Finanzen …

Soziales Denken unser Netz
nie dürfen sein abgehetzt
wie werden wir verletzt
besser die Liebe geschätzt

Vererben wir Kapital?
natural, sozial
schliesslich kulturelles Kapital

Geschäftsleute

Es gibt eben auch die Geschäftsleute, die Not ausnutzen, statt diese zu bekämpfen

Sie nennen sich Geschäftsleute
machen gerne reiche Beute
mit Mangel oder Monopol
sind für viele ein Idol

Denn wer Kohle scheffelt ist gut
bringt Experten zur Weissglut
wie entlohnen Menschen pflegen
bringt doch wohl viel mehr Segen

Wer mit Mangel zusammen rafft
schadet unserer Gemeinschaft
statt Mangel eliminieren
diesen sogar noch schüren

Dieses Verhalten rücksichtslos
stellt den ehrlichen Bürger bloss
sind ja schlau und nutzen Chancen
uns auf der Nase tanzen

Wettbewerb sie übergehen
egal wie dem Markt andere sehen
Trumpfen auf gern gross und mächtig
finden wir das wirklich prächtig

Kämpfen wir für gerechten Markt
und Initiative erstarkt
besser die Solidarität
das wär der gesunde Weg

Berlin-Peking

China hat in Rekordzeit den grössten Flughafen der Welt errichtet, während in Berlin Bauvorschriften diskutiert werden.

Es klappt nicht in Berlin, es klappt in Peking
das ist ja ein Ding – ja, wo kämen wir da hin

Flughafen wird schnell errichtet
paar Dörfer einfach vernichtet
ja, die schaffen das in China
wir haben ein Vorschriftenklima
Es klappt …

Chinesen werden überwacht
und um Menschenrechte gebracht
da befiehlt halt die Partei
für uns gilt Datenleierei
Es klappt …

Hier leben viel vom Vater Staat
der Chinese sich ständig nur plagt
und leben in Wohntürmen
und hier gegen Mieten stürmen
Es klappt …

Berliner glauben toll zu sein
das stimmen Chinesen gerne ein
Toleranz ist zu üben
das lernt man nicht mit sich fügen
Es klappt …

Peking von Berlin weit entfernt
die Wirtschaft sich dafür gern aufwärmt
fleissig gehorsames Volk
dass noch jeder gerne molk

Lebensfrohe Berliner sich wehren hin ding
in Peking gibt’s auch noch viel zu kehren ding hin

Share

Wir sprechen immer von Shareholder Value. Mehr teilen täte der Welt gut.

Give it all to the shareholder
our world will be colder
how to share
that it will be fair

Der, wo Geld hat, den soll alles gehören
als Konsument willkommen, als Menschen wir stören
should they keep rich
irgendwie doch Kitsch

Give it …

Ja, dem Kapitalwohle stets genügen
und unsere Regierungen sich dem brav fügen
sorry, if you poor
das ist die Richtschnur

Give it ..

Ja, wo ist sie denn uns’re Solidarität
für die soziale Gemeinschaft schon gar zu spät
time has always gone
ja, aber ich kann

Give it ..

Kann mit meinen Liedern alle anflehen
ein Weg um Veränderungen so herbei sehen
and if they accept
werden plötzlich nett

Give it all to entire mankind
and have future in mind
when they share
could be really fair

Geld Geld Geld

Geld Geld Geld

In einer Gaststätte bekam ich nach einem Glas Tee einen Hustenanfall. Ich lief raus, der Wirt hinterher, ich sollte zahlen. Ihn interessierte dabei nur sein Geld.

Geld Geld Geld
regiert die Welt

In die Kneipe gehe ich
vielleicht Neues für mich
bestelle ein Bier

hab ja

Geld, Geld, Geld …

im Bier schwimmt ein Insekt
gleich im Hals, fast verreckt
hilft kein

Geld, Geld, Geld …

huste, röchle, laufe an
an die frische Luft nur kann
Wirt ruft erst bestellen
dann die Zeche prellen
brauche ja

Geld, Geld, Geld …
Was dir fehlt ist ja gleich
wichtig, wir sind reich
und jetzt her mit der Kohle
zu meinen Wohle
ist wirklich

Geld, Geld, Geld
das wichtigste der Welt

Geld Geld Geld als PDF Download

Monopol

Monopol

Monopole sind wirtschaftlich umstritten und sollten in staatlichen Händen sein, doch gerade mit Google und Facebook sind welche entstanden, wo wenig dagegen unternommen wird.


Poly Poly Poly Pol Ol Oli Oli Oligopol Mono Mono Monopol
damit ist uns gar nicht wohl
lieber Vielfalt im Leben statt Konzernstreben

die Politik schützt Konzerne
wir brauchen menschliche Wärme
wirtschaften soll jedermann
damit sich was ändern kann

Zeit des Kapitals ist vorbei
kapiert das mal, so sind wir frei
Finanzen uns drangsalieren
keinen Nutzen kreieren

wir müssen uns neu entfalten
sonst bleibt doch alles beim Alten
den Menschen, statt Geld sehen
Menschenrecht vorwärtsdrehen

Poly Poly Poly Pol Ol Oli Oli Oligopol Mono Mono Monopol
ja und, das warś dann wohl
ein faires Leben regiert, der Mensch recht agiert

Monopol als PDF Download