Verschlossene Türen

Gastfreundschaft in der Schweiz ist selten, da ein lakonischer Blick

In der Schweiz such Gastfreundschaft
allzu sehr ist man halt wehrhaft
heisst vergeblich klingeln und dich rühren
stehst vor verschlossenen Türen

Vielleicht ruft dir noch einer zu
jetzt wollen wir unsere Ruh
lass uns einen Termin arrangieren
doch mit verschlossenen Türen

Du musst unbedingt pünktlich sein
nur dann lassen sie dich auch rein
sonst wirst du nass oder draussen frieren
bleibst vor verschlossenen Türen

Vor allem heisst es gut planen
dauert, ich muss dich ermahnen
den Besuch lang genug disponieren
sonst gibts verschlossene Türen

Das Geld ist immer willkommen
gerne in Empfang genommen
und diskret den Reichtum garantieren
mit gut verschlossenen Türen

Darum wird jeder verstehen
vielen wird es halt so gehen
wenn spontan zu Bekannten spazieren
finden verschlossene Türen

Knast

Es ist schwer, aus der Schweiz aus- und einzureisen, ein wenig wie in einem grossen Gefängnis

Leben wie im Knast
Mehrheitsbeschluss gefasst
alle müssen es akzeptieren
sie nun die Regeln schnüren

Von aussen ist das Gefängnis schön
ihr lebt da sehr bequem und angenehm

Leben wie im Knast
ganz selten kommt ein Gast
das wird uns vielleicht irritieren
mag Menschlichkeit sich rühren

Von aussen …

Leben wie im Knast
doch gönnen wir kaum Rast
brauchen zu Geld zu konsumieren
lassen uns gern verführen

Leben wie im Knast
für manche eine Last
sie ja nur schützend isolieren
mit Liebe nicht berühren

Von aussen …

Leben wie im Knast
und wenn es dir nicht passt
muss du dich dennoch arrangieren
gute Freunde ausspüren

Von aussen …

Leben wie im Knast
und ihr werdet geschasst
doch dennoch die Freiheit probieren
ihr werdet Liebe schüren

Mädchen aus der Fremde

Friedrich Schiller zeigt hier den Bereicherung durch eine fremde Kultur; Gastfreundschaft

In einem Tal bei armen Hirten
Erschien mit jedem jungen Jahr,
Sobald die ersten Lerchen schwirrten,
Ein Mädchen, schön und wunderbar.

Sie war nicht in dem Tal geboren,
Man wußte nicht, woher sie kam,
Und schnell war ihre Spur verloren,
Sobald das Mädchen Abschied nahm.

Beseligend war ihre Nähe,
Und alle Herzen wurden weit,
Doch eine Würde, eine Höhe
Entfernte die Vertraulichkeit.

Sie brachte Blumen mit und Früchte,
Gereift auf einer andern Flur,
In einem andern Sonnenlichte,
In einer glücklichern Natur.

Und teilte jedem eine Gabe,
Dem Früchte, jenem Blumen aus,
Der Jüngling und der Greis am Stabe,
Ein jeder ging beschenkt nach Haus.

Willkommen waren alle Gäste,
Doch nahte sich ein liebend Paar,
Dem reichte sie der Gaben beste,
Der Blumen allerschönste dar.

Privatgrund

Ich setze mich in den Garten eines Pfarrhauses, denke über Privatgrund nach

Du, das ist hier privat
ach spar dir deinen Rat
bin hierher gekommen
Gedanken zu sonnen
Leben zu geniessen

Vögel zwitschern freudig
ihnen niemals räudig
besitzen die Lüfte
schnuppern feine Düfte
Natur mag da spriessen

Ob sich die Wiesen gefallen liessen
Teil sein von fiesen, miesen, Betongeldanalysen

Boden ist für alle
bitte endlich schnalle
die Erde, die ist frei
was unser Motto sei
freuen uns an diesen

Ob sich …

Lasst uns den Ort segnen
miteinander reden
zeigen uns halt kesser
und fühlen uns besser
so das Leben priesen

Sich die Wiesen nicht gefallen liessen Betongeldanalysen

Toilette

„Nette Toilette“ bedeutet, dass Restaurants dafür entschädigt werden, dass alle Bürgen kostenlos auf die Toilette können. Klappt nicht immer

Toilette, die nette
da kann ich mich entleeren
und mich selten beschweren

Ich bin so froh, ja denn wo, ja denn wo
auf dem Klo, gesundes Leben läuft so

Toilette, adrette
das Essen dort besser schmeckt
weil geputzt wirkt, wie geleckt

Toilette, ich wette
Leute lassen mich doch drauf
ohne das ich etwas kauf
Ich bin so froh …

Toilette, Anette
Sie will mich drin beglücken
mach mit aus freien Stücken

Toilette, am Bette
lieber bei mir dann immer
lieg ich im Krankenzimmer
Ich bin so froh …

Toilette, Geld hätte
Geschäftsmodell anstreben
manchmal brauchst viel Moneten

Toilette, ich chatte
Statt dort heimlich telefonier
anders heut Gespräche führ
Ich bin so froh …

Toilette, wie Kette
würde gern dort bleiben
sind oft stressfreie Zeiten

Vision

Wir alle träumen von einem schöneren Leben für alle Menschen

Menschen sind bei uns nie einsam und allein
ich träume, gebe, hoffe, lebe

Wir gönnen ihnen statt Wasser mehr Wein
ich träume, gebe, hoffe, lebe

bei Unternehmern zählt was er tut, statt Schein
ich träume, gebe, hoffe, lebe

Verbesserungen denken wir nicht zu klein
ich träume, gebe, hoffe, lebe

Träumen, geben, hoffen, leben
immer wagen – nie verzagen
das ist meine Vision
und einiges passiert auch schon

jetzt arme Arbeiter vom Mühsal befrein
ich träume, gebe, hoffe, lebe

werden mehr gastfreundlich und grosszügig sein
ich träume, gebe, hoffe, lebe

ein sozialer Kapitalismus mag gedeihn
ich träume, gebe, hoffe, lebe

Träumen ..

ja, meine vielen Visionen sind doch fein
ich träume, gebe, hoffe, lebe

am Ende schenkt uns Liebe und Frieden ein
ich träume, gebe, hoffe, lebe

Träumen …