Wohnblock

Wohnblock oder Einfamilienhaus, was ist wohl besser?

Ich lebe im Wohnblock
habe mein Leben verbockt
und wurde rausgeschmissen
wer wird mich vermissen

Ich lebe monoton
langweilig, entlegen wohn
Hauptsache wenig Miete
weil ich nichts reinkriege

Jetzt sitze ich im kleinen Zimmer – bei feinen Kerzendimmer
und wie sag ich immer – mit Geld immer schlimmer
für billig Bier langt’s immer

Ich lebe muss schmoren
die Wände haben Ohren
nie Kinder draussen spielen
wie sich glücklich fühlen

Jetzt sitze …

Ich lebe mit viel Pech
vielleicht wird Leben gerecht
steige finanziell empor
wo das richtige Tor

Jetzt sitze …

Verurteilt

Wie schnell wird jemand verurteilt und wir sind für die Verbrechen der anderen blind

Er ist schlecht, der andere gut – Leute seid auf der Hut
schützt euch vor Betrug – die Wahrheit braucht Zeit und Mut

Der Schuldige ist schnell ausgemacht
das haben wir immer schon gedacht
ja, wir wissen ja bestens Bescheid
und fordern Gerechtigkeit – bereits verurteilt

Gerechtigkeit betrachtet zwei Seiten
viel Wissen, beide begleiten
akribisch Fakten aufspüren
Geschichte mag berühren – in Traumwelt führen

Rührende Worte kritisch sehen
ob sie denn alles gestehen
wichtiges Detail nicht sagen
zu wenig hinterfragen – nicht weiter graben

Hinterfragen und Wahrheit finden
wird unsere Kräfte binden
und viele Details aufdecken
mögen vielen gar nicht schmecken – lieber verstecken

Meist liegt Wahrheit eben dazwischen
lieber Emotionen mischen
doch wir wollen einen bestrafen
halt als Schuldigen entlarven
dessen Blickwinkel einschränken
Neutralität versenken – den Volkszorn lenken

Einer ist gut, der andere schlecht, ist das denn gerecht – 
Unrecht passiert in echt – so verurteilt alle schwächt

Zauberer und Frosch

Ein humorvolles Gedicht vom Schweizer Schriftsteller Carl Spitteler, der einst den Literatur Nobelpreis erhalten hat

Nachdenklich schritt ein Zaubrer auf und ab
Was nützt mir den der Zauberstab?
Es gilt ja bloß zu wünschen, nur zu handeln;
den Frosch verwandeln.«

Er schwang den Stock, rief den Spruch »Abrada«,
Und fertig stand der Engel da.
Himmlisch und hehr, beschwingt mit schönen Flügeln,
Leidenschaft zügeln

Er baut ihr einen Tempel mit Altar
Und bot ihr knieend Weihrauch dar.
Den Weihrauch liess der Engel einfach liegen –
Und schnappte Fliegen.

Der Zaubrer lachte: »So wars nicht gemeint.
Ein Lurch gibt keine Lerche, wie es mir scheint.
Und unkonzentriert sich wollte beeilen,
Den Frosch zu heilen

Zum Zauberstocke griff er unverwandt.
O weh, den hatte sie verbrannt!
Was blieb ihm nun von seinen Zauberschnaken
als mitzuquaken

Zu spät

Zu spät, ich bin alt und kann nichts mehr ändern, denken manche. Doch niemand weiss wie lange das Leben dauert und denken wir einfach es ist nie zu spät

Zu spät, die Zeit vergeht
hab ich gelebt, war ich denn bestrebt
hab ich was bewegt, jetzt erst recht weiterlebe
wenn die Zeit vergeht, nie ist es zu spät

Du wirst irgendwann geboren
fühlst dich allein und verloren
und die Zeit beginnt zu laufen
die kannst du dir niemals wieder kaufen

Geniesst fröhlich deine Jugend
Freundschaft deine schönste Tugend
und willst es besser machen
hast am Leben Spass mit vielen Lachen

Zu spät, die Zeit …

Jetzt hetzt du der Zeit hinterher
viel Geld verdienen ist oft schwer
und du willst den Mammon dienen
und fit sein in diesen Disziplinen

Zu spät, die Zeit …

Du denkst die Chance ist verpasst
vielleicht war es doch zu viel Hast
ach du kannst noch lange was tun
einfach anfangen Zeit geniessen nun

Zu spät als PDF Download