Der Wahlstreit

Ein Gedicht von Walter von der Vogelweide, zeigt das Mittelalter

Ich hört‘ ein Wasser rauschen
und ging den Fischen lauschen,
ich sah die Dinge dieser Welt,
Wald, Laub und Rohr und Gras und Feld,
was kriechet oder flieget,
was Bein zur Erde bieget,
das sah ich, und ich sag‘ euch das:
Da lebt nicht eines ohne Haß.

Das Wild und das Gewürme,
die streiten starke Stürme,
so auch die Vögel unter sich;
doch tun sie eins einmütiglich:
sonst würden sie zu nichte;
sie schaffen stark Gerichte,
Sie wählen Kön’ge ordnen Recht
Und unterscheiden Herrn und Knecht.

So weh dir, deutschem Lande,
wie ziemet dir die Schande,
daß nun die Mücke hat ihr Haupt,
und du der Ehren bist beraubt!
Bekehre dich! Vermehre
nicht noch der Fürsten Ehre.
Die armen Kön’ge drängen dich
Philippen setz‘ den Waisen auf, so
weichen sie und beugen sich.

Bim bam bum

Ein Gedicht von Christian Morgenstern, einen Glockenklang zu folgen

Ein Glockenton fliegt durch die Nacht,
wie hätt er Vogelflügel;
fliegt in römischer Kirchentracht
wohl über Tal und Hügel.

Er sucht die Glockentönin BIM,
die ihm vorausgeflogen;
es heisst die Sache ist sehr schlimm
hat ihn nämlich betrogen.

O komm‘ so ruft er kommt, dein BAM
erwartet dich voll Schmerzen.
Komm wieder, BIM, geliebtes Lamm
dein BAM liebt dich von Herzen!“

Doch BIM, daß ihr’s nur alle wißt
hat sich dem BUM ergeben;
der ist zwar auch ein guter Christ
allein das ist es eben.

Der BAM fliegt weiter durch die Nacht
wohl über Wald und Lichtung.
Doch, ach, er fliegt umsonst, entfacht
er fliegt in falscher Richtung.

Todsünden

Im Mittelalter wurden Todsünden definiert, doch es war auch eine Zeit der allmächtigen Kirche, Armut und Rechtlosigkeit.

Wie mögen wir unterbinden, die sieben Todsünden, die sie uns verkünden
Hochmut, Habgier, Wolllust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit
nur Eitelkeit – was uns vom Leben bleibt

Im Mittelalter wurden definiert
als Teufelsdinge deklariert
doch können wir dem entfliehen
was mag uns im Leben blühen

Wie mögen …

Übers heutige Leben reflektiert
die Habgier kapitalisiert
wird sogar als toll dargestellt
allen Anschein nach gut gefällt

Und wer heute das Leben richtig spürt
auch Hochmut, Wolllust, Alltag ziert
und schauen wir uns an den Neid
so alltäglich in unsrer Zeit.

Wie mögen …

Solidarität komplett ignoriert
sich um andere nicht foutiert
doch Trägheit, Völlerei und Zorn
uns angeblich sogar anspornt

Wie mögen …

Gern zu den Todsünden diskutieren
ein fröhlich Leben führen
verzichten auf böse Triebe
Leben mit Herz und Liebe

Mittelalter

Im Zug schwärmt einer, wie schön das Mittelalter. Mit unserer Haltung möchte niemand mehr in dieser Zeit leben. Verhältnisse wie früher, finden sich noch in Afrika.

Ja, er träumt vom Mittelalter
aber schnallt er
die Zeit war doch recht hart

Kirche, Adel, Gottesrecht
der Bürger ein hilfloser Knecht
Adel kann erlauben
sogar Leben rauben

Ja, er träumt …

Hunger täglicher Begleiter
das Leben ging dennoch weiter
behandelt wie Abfall
Wohnen ärmlich im Stall

Reisen lag für viele nicht drin
Freiheit nur für wenige Sinn
die Menschen wert wie Vieh
und wenig Poesie

Ja, er träumt …

Doch war es nicht dafür entspannt
die Menschen vielleicht mehr galant
heute danach sehnen
gegen and’re grämen

Daher bleibt gern bei diesem Traum
der kann Beziehung neu aufbaun
wir uns gern belügen
mag die Liebe siegen

Ja, er träumt …

Missionieren

Immer wollen mich Menschen bekehren, ist stressig

Wenn ihr eure Maske trägt
ist das ein falscher Weg
für das Leben oft zu spät
schaut, dass ihr Freiheit lebt

Müsst euch oft verstellen
wollt für andere beten
verbessert ihr das Leben

Tja, wollt missionieren
in Bibel steht auch tut es nicht
das ist jetzt meine Sicht

Die Pflicht Gott geben
damit ganz Afrika zerstört
glauben wird kaum erhört
Wenn ihr …

Alle Religionen
Christen, Moslems seid ihr bereit
geht bitte mit der Zeit

Wenn ihr euch mal umschaut
es herrscht eine Art Sklaverei
lasst die Menschen nicht frei
Wenn ihr …

Gott hat keine Freude
wenn ihr den Menschen Freiheit nimmt
bei Sekten meistens stimmt
Wenn ihr …

Was soll da missionieren
das kann Gott selber tun
darf er sich denn ausruhn?

Glockengeläut

Heute habe ich den Glocken gelauscht und ein Lied über das Leben versucht, immer Frieden und Liebe, ein schönes Ziel.

Ding Dong Dang Dang Dang
ich höre den Glockenklang
und das Leben als Gnade empfang
wieso das nicht zu jeden drang

Wir müssen Friede und Liebe leben
ein Ding des Möglichen für jeden
warum denn so viel Konzessionen
am wenigsten bei Religionen

Ding Dong ….

Wir müssen Friede und Liebe leben
doch ein Dong beendet dies eben
und wir können einfach nicht verzeihen
sollten uns einfach anschreien

Ding Dong ….

Wir müssen Friede und Liebe leben
was kann ein Dang für uns doch geben
unseren Alltag freudig mehr erhellen
und ein zum fröhlichen Fest gesellen

Dang Dang Dang
jetzt ist es Zeit für fröhlichen Gesang
der zu uns freudig klang