Der Würfel

Wie ein Würfel sich und seine Mission fühlt nach Christian Morgenstern

Ein Würfel sprach zu sich: was Ich bin
bestimmt selbst nicht völlig zum Gewinn!

Denn meines Wesens sechste Seite
und sei es auch ein Auge bloß
sieht immerdar statt in die Weite
der Erde ewig dunklen Schoß.

Als dies die Erde, drauf er ruhte
vernommen, ward ihr schlimm zu Mute.

Du Esel, sprach sie, ich bin dunkel
weil dein Gesäß mich just bedeckt
ich bin so licht wie ein Karfunkel
was hast du eigentlich bezweckt

Der Würfel, innerlichst beleidigt
hat sich nicht weiter drauf verteidigt.

Wer entscheidet zu Gewinn und Glück
am Ende nur die hohe Zahl
Würfel, würfeln so verrückt
wird für den Becher doch zur Qual

Die Würfel den Becher nur plagen
würde ohne Würfel was wagen

Der Papagei

Für Christian Morgenstern hat der Papagei die Sprache für den Menschen erfunden

Es war einmal ein Papagei,
der war beim Schöpfungsakt dabei
und lernte gleich am rechten Ort
des ersten Menschen erstes Wort.

Des Menschen erstes Wort war A
und hieß fast alles, was er sah,
z. B. Fisch, z. B. Brot,
z. B. Leben oder Tod.

Erst nach Jahrhunderten voll Schnee
erfand der Mensch zum A das B
und dann das L und dann das Q
und schließlich noch das Z dazu.

Gedachter Papagei in dem
ward älter als Methusalem,
bewahrt treu in Brust und Schnabel
erste menschliche Vokabel.

Zum Schlusse starb auch er am Zips.
Doch heut noch steht sein Bild in Gips,
geschmückt mit einem großen A,
im Staatsschatz zu Ekbatana.

Doppelbedeutung

Viele Wörter klingen gleich oder werden sogar identisch geschrieben. Dies kann zu Missverständnissen führen.

Ich will nicht in die Kirche
sondern lieber eine Kirsche
ja, Cherry, mon Cherie
ich hab Fantasie

Ich stehe oft unter Strom
schwimme immer mit dem Strom
wenn Strom strömt in Strömen
kann Leben krönen

Ich sitze hintern Steuer
und mich plagt so sehr die Steuer
teuer, heuer, gerecht
was wird wohl geblecht

Ich red zu für und wider
und mache es immer wieder
wieder wider denken
Leben gut lenken

Ich denk an manche Laster
passen wohl auf welchen Laster
Laster Zaster kostet
ob Leben rostet

Habt ihr verstanden, was ich will
überlegt und seid still
so wird man überlegen
mit lakonischen Reden
etwas Sprachwitz eben (2 x)

Fahrradständer

Die Stadt bewilligt Fahrrad Abstellplätze mit gefährlichen Zugang 200 m vom Laden entfernt und für Alternativen blind.

Wenn ich zum Einkaufen fahr
sind Fahrradabstellplätze rar
Parkverbot vor dem Geschäft ist toll
was das für Radfahrer soll

Hinauf enge Spirale
eine kleine Todesfalle
dort der offizielle Abstellplatz
Planung vorgesehen hatts

Zweihundert Meter zu Fuss
vielleicht nehme ich gleich den Bus
Stadt findet jetzige Lösung gut
kurzsichtig Behördensud

Ein Fahrrad sollte an vielen Plätzen stehen
es als guten Langsamverkehr sehen
ja kaum den Platzbedarf aufblähen
warum sollen wir bepackt viel gehen
sollte doch jeder einsehen

Für mich ein Schildbürgerstreich
doch mir ist das gar nicht gleich
gehen mit gutem Beispiel voran
Rad Einkaufspflicht ist nun dran

Ein Fahrrad …

Liebe Behörde wach auf
damit ihr kapiert beim Einkauf
man das Rad vor dem Laden stelle
so geht es auf die Schnelle (2x)

Sorry

Sorry, ein guter Ansatz sich für die Problemlösung Zeit zu nehmen

I am sorry, so sorry, don’t worry, don’t hurry,
don’t hurry
hör mir doch mal zu – dafür braucht es Ruh

Manches läuft zwischen uns schlecht
da gebe ich dir recht
doch da müssen wir reden
gehört zum täglichen Leben

I am sorry, ….

Doch für dich gibt’s nur Whatsapp
wie der Austausch wohl klappt
ja selbst telefonieren
lässt keine Gespräche führen

Nummer du unterdrückst
und nur Meldungen schickst
für dich zu weit ist der Weg
und abends wirds immer zu spät

I am sorry, ….

Wenn wir uns sehen, gibt’s Streit
ja das geht mir zu weit
folgt Abstimmung mit Füssen
und ich soll dann immer büssen

I am sorry, ….

Doch du schätzt auch mein Handeln
wie ich kann verbandeln
lassen uns nie erkalten
gemeinsam Leben gestalten

Ungereimtheiten

Ein Versuch für ein Lied ohne Reime. Es gibt auch noch die Gereimtheiten mit gleicher Melodie

Warum sind manche so reich
und andere bleiben für immer arm
steuerfrei Vermögen kriegen
wie schwer ein Aufstieg für Arme wird

Was bringt uns denn uns die Gier
lassen Unsichtbare dafür leiden
niemand schadet gerne direkt
warum gehorchen Konzessionen

Freiheit mit Mauern schützen
und wir alle Gefängniswärter sind
wie wollen wir das verstehen?
wer schliesst sich denn schon gerne ein?

Leben im globalen Dorf
und alle rumziehen als Nomaden
wie in Hektik Ruhe finden?
kennen dabei weder Stadt noch Land

Und einsam in voller Welt
unsere Herzen mehr versperren
wie alleine überleben?
müssen fühlen als Teil der Natur

Separatisten

Was passiert, wenn jedes kleine Gebiet ein unabhängiger Staat sein will. Funktioniert, wenn ein Staatenbund akzeptiert wird.

Subsidarität ist unser Traum
doch auch handeln in einen Raum
leben und Frieden – mag es uns bieten
lieben und streben  – den Wohlstand heben
an den Frieden klammen – Europa – haltet zusammen

Durch den Zentralismus drangsaliert
hat jeder schon mal gespürt
an der Basis entscheiden
da Beschlüsse ausweiten

Subsidarität…

Doch Separatismus schikaniert
viele scheinheilig verführt
falsche Eigenständigkeit
bringt Korruption und Feigheit

Dich lieber Gemeinschaft fasziniert
die uns innerlich berührt
denn dort können wir leben
und miteinander reden

Subsidarität…

Drum jede Ausgrenzung sabotiert
wird von Mächtigen geschnürt
und wir schnell Hass empfinden
das müssen wir unterbinden

Subsidarität…

Durch doch dich drum Liebe zelebriert
die sich zeigt meist unbeirrt
in Liebe wollen siegen
gemeinsam für den Frieden