Carsten

Er ist nun bald 40 und der Traum von der idyllischen Familie bleibt ein Traum

Anerkennung, Wohlstand und glückliche Famille,
das wär mein Wille, meine Idylle

Was will ich dafür heut geben, hmm
was mir die Eltern einst vorlebten, hmm
damals haben sich gefunden, hmm
Probleme überwunden

und haben sich stark verbündet, hmm
eine Familie gegründet, hmm
und auch ein schönes Haus gebaut, hmm
zueinander stets geschaut

Anerkennung, Wohlstand …

Nur Carsten ist immer noch allein, hmm
passende Frau finden darf nicht sein, hmm
spart sein Geld für kleines Glück, hmm
und heute zutiefst bedrückt

Die Arbeit und Wohnung naja, hmm
plötzlich ist das alles nicht mehr da, hmm
verzweifelt über Misere, hmm
und findet sich in Leere

Anerkennung, Wohlstand …

irgendwann klappt es noch, die Frau, die kommt doch
er hofft halt immer noch

Ja und weiter alles geben, hmm
und mit Menschen darüber reden, hmm
wird sich vielleicht jemand finden, hmm
und gemeinsam sich binden

Wohnblock

Wohnblock oder Einfamilienhaus, was ist wohl besser?

Ich lebe im Wohnblock
habe mein Leben verbockt
und wurde rausgeschmissen
wer wird mich vermissen

Ich lebe monoton
langweilig, entlegen wohn
Hauptsache wenig Miete
weil ich nichts reinkriege

Jetzt sitze ich im kleinen Zimmer – bei feinen Kerzendimmer
und wie sag ich immer – mit Geld immer schlimmer
für billig Bier langt’s immer

Ich lebe muss schmoren
die Wände haben Ohren
nie Kinder draussen spielen
wie sich glücklich fühlen

Jetzt sitze …

Ich lebe mit viel Pech
vielleicht wird Leben gerecht
steige finanziell empor
wo das richtige Tor

Jetzt sitze …

Grosse Schuhe

Wenn ein Familienunternehmen weiter gegeben wird, können die Schuhe zu gross sein

Grosse Schuhe – ziehen dir die einfach an
Grosse Schuhe – doch dir fehlt jeder Plan
Grosse Schuhe – wächst du vielleicht hinein
oder bleiben die Füsse klein

Grosse Schuhe – dir werden Ziele gesteckt
Grosse Schuhe – ob das Energie weckt
Grosse Schuhe – dein Leben selbst gestalten
die Leidenschaften entfalten

Grosse Schuhe – sie wollen nicht verstehen
Grosse Schuhe – es wird dir gut gehen
Grosse Schuhe – jeder will nur dein Glück
übersehen halt deinen Blick

Grosse Schuhe – zieh sie jetzt doch einfach aus
Grosse Schuhe – geh mal weg von zuhaus
Grosse Schuhe – doch das am Ende quält
dir deine Familie fehlt

Grosse Schuhe – eine Lösung halt finden
Grosse Schuhe – es ist dein Empfinden
Grosse Schuhe – Familie wichtig
jeder ist irgendwo tüchtig

Grosse Schuhe – jetzt deinen Willen lassen
Grosse Schuhe – wird ihnen doch passen
Grosse Schuhe – ’ne Lösung gefunden
Schwierigkeiten überwunden

Will heim

Ab und zu wieder heim, kann nur eine kleine Lösung sein

Der Monat hat kaum angefangen
bin pleite, es will nicht langen
ich sitze da mit wenig Geld
will heim ins geliebte Selb
will heim nach Selb

Nun sitze ich hier ganz alleine
das Leben so wie ich meine
bin auf mich selber gestellt
will heim ins geliebte Selb
will heim nach Selb

Langsam schlendere ich die Kleinstadt
es niemanden zu reden hat
ein Hund mich wütend anbellt
will heim ins geliebte Selb
will heim nach Selb

Ach wie war da doch die Kindheit schön
sah als Pfadfinder Fahnen wehn
und Erinnerung hochschnellt
will heim ins geliebte Selb
will heim nach Selb

An die Heimat wir so gern denken
mochte doch Mutterliebe schenken
habe den Entschluss gefällt
will heim ins geliebte Selb
will heim nach Selb

Jetzt denken an vergangene Zeit
in Liebe für Zukunft bereit
und sich das Leben aufhellt
bin daheim in der geliebten Welt
Glück in der Welt

Poetentod

Ein Gedicht von Gottfried Keller, auf meinen Liedblatt habe ich nur fünf Strophen

Der Herbstwind rauscht; der Dichter liegt im Sterben,
Der letzten Sonne Strahl, netzt er den Mund;
An seinem Lager knie′n die zarten Erben,
Tut er den letzten Willen also kund:

Mit dunklem Purpurwein, darin ertrunken
Die Blätterschatten fallen an der Wand;
Dann wieder rückwärts auf den Pfühl gesunken,
Des Weibes Stirn ruht heiß auf seiner Hand.

„Die ich aus luft′gen Klängen aufgerichtet,
Vorbei ist dieses Hauses Herrlichkeit;
Ich habe ausgelebt und ausgedichtet
Mein Tagewerk und meine Erdenzeit.

Das keck und sicher seine Welt regierte,
Es bricht mein Herz, mit ihm das Königshaus;
Der Hungerschlucker, der die Tafel zierte:
Der Ruhm, er flattert mit den Schwalben aus.

So löschet meines Herdes Weihrauchflamme
Und zündet wieder schlechte Kohlen an,
Wie′s Sitte war bei meiner Väter Stamme,
Vor ich den Schritt auf dieses Rund getan!

Und was den Herd bescheid′nen Schmuckes kränzte,
Was sich an alter Weisheit um ihn fand,
In Weihgefäßen auf Gesimsen glänzte,
Streut in den Wind, gebt in der Juden Hand!

Daß meines Sinnes unbekannter Erbe
Mit find′ger Hand, vielleicht im Schülerkleid,
Auf off′nem Markte ahnungsvoll erwerbe
Die Heilkraft wider der Vernachtung Leid.

Werft jenen Wust verblichner Schrift in′s Feuer,
Der Staub der Werkstatt mag zu Grunde geh′n!
Im Reich der Kunst, wo Raum und Licht so teuer,
Soll nicht der Schutt dem Werk im Wege steh′n!

Dann laßt des Gartens Zierde niedermähen,
Weil unfruchtbar; die Lauben brechet ab!
Zwei junge Rosenbäumchen lasset stehen
Für mein und meiner lieben Frauen Grab!

Mein Lied mag auf des Volkes Wegen klingen,
Wo seine Banner von den Türmen weh′n;
Doch ungekannt mit mühsalschwerem Ringen
Wird meine Sippschaft dran vorübergehn!“

Noch überläuft sein Angesicht, das reine,
Mit einem Strahl das sinkende Gestirn;
So glühte eben noch im Purpurscheine,
Nun starret kalt und weiß des Berges Firn.

Und wie durch Alpendämmerung das Rauschen
Von eines späten Adlers Schwingen webt,
Ist in der Todesstille zu erlauschen,
Wie eine Geisterschar von hinnen schwebt.

Sie ziehen aus, des Schweigenden Penaten,
In faltige Gewande tief verhüllt;
Sie geh′n, die an der Wiege einst beraten,
Was als Geschick sein Leben hat erfüllt!

Voran, gesenkten Blicks, das Leid der Erde,
Verschlungen mit der Freude Traumgestalt,
Die Phantasie und endlich ihr Gefährte,
Der Witz, mit leerem Becher, still und kalt.

Honigtöpfe

Viele Regierungen sehen bei der EU nur die Honigtöpfe

Da sind die Honigtöpfe der EU
die schnappen wir uns im Nu
Korruption, alle schauen zu
Recht ist für die EU – da tabu – lasst sie in Ruh

Die EU als Amtsstelle
bestimmt mal auf die Schnelle
den gigantischen Haushalt
sich manch Gangster gerne krallt
Das sind …

In dem EU Parlament
sich manch einer verrennt
im Ende nichts zu melden
oft abgewrackte Helden
Das sind …

Entscheidet der Ministerrat
doch Einigkeit die macht fad
lassen Korruption laufen
sie halt politisch kaufen

Die EU kaum kontrolliert
was im Nehmerland passiert
kennen Gangstermethoden
Mafia regiert oben
Das sind …

Europa sei messerscharf
gegen Banditen nie brav
forder ein die Transparenz
statt Regierungsdekadenz
und Verbrecher anklagen
die Europa so schaden

Brüder

Mit meinen Gedanken bin ich oft bei beiden Brüdern.

Ich habe zwei Brüder
im Gedanken immer wieder
wie es Ihnen wohl geht
wie es um mich steht

Ein Bruder das Original
die Heimat für ihn stets die Wahl
verliess er mit mir nur einmal
nach Mexiko das war sein Fall

Doch er ist daheim geblieben
hatte gerne seinen Frieden
wollte alle Menschen lieben
die ihn aber oft aussieben

Ich habe zwei …

Zweiter nach US gegangen
neues Leben angefangen
konnte Glück an ihn gelangen
wir mit seiner Ferne rangen

Humor kommt ihn gern in den Sinn
für alle immer ein Gewinn
und wenn ich mal alleine bin
schreibe ich eine E-Mail hin

Ich habe zwei Brüder
denk an sie, singe Lieder
Einer jetzt ist bedeckt
Zukunft noch erweckt

Sonntagmorgen

An einen Sonntagmorgen in den Sinn gekommen

Sonntagmorgen – möglichst lange ausschlafen
Sonntagmorgen – gönnen sich die Braven
Sonntagmorgen – und die Uhr sie zeigt schon zehn
tja, es war doch im Bett so bequem

Sonntagmorgen – heute wird nicht geschuftet
Sonntagmorgen – der Kaffee der duftet
Sonntagmorgen – grosses Frühstück angerichtet
auf das Mittagessen verzichtet

Sonntagmorgen – vorher die Brötchen holen
Sonntagmorgen – das hat die Frau befohlen
Sonntagmorgen – in der Stadt ruhig, still
doch mag jeder denken, was er will

Sonntagmorgen – wo der Pfarrer wirken kann
Sonntagmorgen – sind armes Gottes Lamm
Sonntagmorgen – ist immer so gegeben
wirken Gedanken auf das Leben

Sonntagmorgen – Zeichen für Lebensgenuss
Sonntagmorgen – für manche ein Verdruss
Sonntagmorgen – denn sie müssen arbeiten
selten sind Familien Zeiten

Sonntagmorgen – ja, wir gerne spüren
Sonntagmorgen, uns als Menschen aufführen
Sonntagmorgen – ja, der geht so schnell vorbei
lang schlafen, was aber mal gut sei

Bodanka

Bei Ihor in Mukachevo erlebe ich immer wieder das Miteinander der beiden Schwestern Ivanka und Bodanka

Bod, Bod, Bod, Bod, Bodanka, Bod, Bod, Bod, Bod, Bod
Ivanka

Du bist die kleine Schwester
und kommst dennoch zum Ziel
manchmal halt viel Geläster
aber oft auch nur ein Spiel

Bod …

Sich gegen Grosse durchsetzen
das ist manchmal schwer
andere nicht verletzen
bleibe du immer fair

Bod …

Da braucht es Durchhaltewillen
was die kleine Schwester lernt
das Leben dich reich ausfüllt
und ihr euch niemals trennt

Wichtig ist zusammen halten
immer besser als allein
das Leben so gestalten
gelingt euch sicher fein

Bod …

Gemeinsam glücklich aufwachsen
sei dies allen vergönnt
das Leben kennt viel Achsen
die alle gern versönnt

Oma

Im Zug erzählte eine Oma, dass für Sie bei Kindern drei S gelten und ich dazu ein Lied machen könnte

Oh, die Oma
Schweigen, sie soll schweigen
Schlucken, am besten noch ducken
Schenken, gerne nur senden
ja sei so, liebe Oma
wird sich das jemals wenden

Doch praktisch ist das Kinder hüten
die Enkel dir viel Freude bieten
doch bitte halt mit Rat fein still
selbst aus Fehler lernen will

Ja, die Oma …

So gib uns was, am einfachsten Geld
weil uns das besonders gern gefällt
denk dran, dein Haus zu erhalten
dort den Lebensabend gestalten

Ja, die Oma
Geben, dass du alles gibst
Leben, Kinder und Enkel liebst
Hoffen genug Liebe kriegst
Ja, sei so, liebe Oma
doch dich besser nicht belügst

Vater

Hier habe ich verschiedene Zeitpunkte (20, 35, 50, 70) beschrieben, wenn einer Vater wird. Das Lied ist nach einer konstruktiven Diskussion in der Tram entstanden.

Wir waren unerfahren und sehr jung
und du bist in mein Leben getreten
fühlte mich verloren und etwas dumm
doch du hast meinen Leben Ziele gegeben

Mein Kind, wie glücklich hast du mich gemacht
ich hätte niemals an soviel Freude gedacht
was haben wir gelacht
und gemeinsam haben wir es weit gebracht

Wir haben uns für dich klar entschieden
eine Familie war unser Traum
bin lange in der Arbeit geblieben
so richtig Zeit für dich fand ich leider kaum

Mein Kind, wie …

Meine Frau war jung, ich schon etwas alt
Konnte den Erfolg hinter mir lassen
du brachtest in mein Leben Vielfalt
konnte mich diesmal mit dir genug befassen

Mein Kind, wie …

In meinen Alter ein Baby kriegen
dazu gehört von uns beiden viel Mut
denn mit meinen Geld kann nicht aufwiegen
wenn ich gehen muss, entfalte keine Wut

denn wir haben es weit gebracht
und wir sind für’s Leben gemacht