Warnung

Heinrich Heine warnt davor seine Bücher zu drucken und zeigt Kontrolle auf

(I) Solche Bücher lässt du drucken!
Teurer Freund, du bist verloren!
Willst du Geld und Ehre haben,
Musst du dich gehörig ducken.

(I) Nimmer hätt ich dir geraten,
So zu sprechen vor dem Volke,
So zu sprechen von den Pfaffen
Und von hohen Potentaten!

(I) Teurer Freund, du bist verloren!
Fürsten haben lange Arme,
Pfaffen haben lange Zungen,
Und das Volk hat lange Ohren!

(II) Auch meinen alten Zensor sah ich
mal wieder im Nebel, gebücket,
Begegnet er mir auf dem Gänsemarkt,
Schien sehr darnieder gedrücket.

(II) Wir schüttelten uns die Hände, es schwamm
Im Auge des Manns eine Träne,
Wie freute er sich, mich wieder zu sehn!
Es war eine rührende Szene

Gläubiger

Manchmal ist man naiv, gibt Geld, wer nicht zahlen kann. Wer keinen Kredit bekommt, dessen Grundbedürfnisse muss der Staat decken.

Gläubiger, Gläubiger, Geld nur zählt
Menschlichkeit sehr oft fehlt
und dafür werden Menschen gequält – statt beseelt

Du hast ihn das Geld gegeben
auf gutes Geschäft vertraut
er leidet hartes Leben
und hast auf Sand gebaut

Gläubiger …

Du meinst da nützt es zu plagen
gestaltest sein Leben schwer
du willst ihn an den Kragen
was schlechte Lösung wär

Gläubiger …

Du musst halt analysieren
warum er dringend Kredit braucht
später ihn drangsalieren
die Menschlichkeit verraucht

Gläubiger …

Du trägst eben einen Verlust
schön wär’s ihn zu verschmerzen
so spürst du später in der Brust
die Liebe im Herzen

Gläubiger ….