Jahresringe

Die Falten des Menschen entsprechen den Jahresringen vom Baum, sie werden mit zunehmenden Alter sichtbarer

(I) Jeder Frühling setzt Zeichen
wie mag das Leben wohl sein
soviel tut er dergleichen
will im Sonnenschein gedeih’n.

(II) Jahresringe, schmal und breit – tragen Lasten, tragen Zeit.
Ein Malheur jeder Schnee – so ins Gedächtnis geh

(II) Jahresringe, wie Falten – Privileg der Alten
erzählen von Plagen – und den schönen Tagen

(I) Können es wohl bezeugen
für immer und für ewig
all die Leiden und Freuden
verbleiben darin selig

(I) Wie Wachstum angefacht wird
zeigen gut Jahresringe
manch Geheimnis drin verbirgt
irgendwann ans Licht bringe

(I) Und so bleiben die Spuren
von einem langen Leben
beschreiben Zeit wie Uhren
und in Erinnerung schweben

(II) Jahresringe sie zeigen – doch auch manches Leiden
und wie kleiner Bericht – so kommt alles ans Licht – vermischt

Loblied

Ein Loblied auf die Schweiz, für meine Freunde ein Märchenland

Von St. Gallen nach Genf, tief nach Luzern
schwärmen vom Märchenland allzu gern
Städte, malerisch voll Geschichte
gern zu vergangenen Zeiten dichte

Oh Schweiz – welch ein Reiz – die Berge und die Seen
ich will da niemals gehn – kann es selber gut verstehn

Uhren ticken im Takt der Präzision
und Schoko schmilzt im Gaumen mit Passion
Bahnen klettern die Berge langsam hoch
liebe das Panorama so sehr doch

Oh Schweiz ….

Überall grasen Kühe auf Wiesen
und wir Spezialitäten genießen
lieben ein Land der Harmonie und Ruhe
braucht es das geschäftliche Getue

Lattenzaun

Ein Galgengedicht von Christian Morgenstern, ein wenig erweitert

Es war einmal ein Lattenzaun,
mit Zwischenraum, hindurchzuschaun.
Ein Architekt, der dieses sah,
stand eines Abends plötzlich da
und nahm den Zwischenraum heraus
und baute draus ein großes Haus.

Der Zaun indessen stand ganz dumm,
mit Latten ohne was herum.
Ein Anblick grässlich und gemein.
ein Schreck für kleine Kinderlein
dies darf in unserer Stadt nicht sein
drum zog ihn der Senat auch ein.

Der Zaun wollte sich noch wehren
und bei Gericht mal beschweren
Der Architekt war gar nicht froh
und versteckte sich auf dem Klo
heimlich durch dessen Fenster floh
nach Amerika irgendwo

Der Richter sprach zum lieben Zaun
der Schuldige ist abgehaun
Du Zaun, Latten hast im Nu
die Leute machen gerne zu
denn so sorgst du im Nu für Ruh
Freiheit Tabu, das ist der Clou (2x)

Swisscity

Eine 5 Millionenstadt im Raum von Zürich bis Basel wäre möglich. Die Schweiz wird prosperieren.

Ein 10 Millionen Land
werden wir bald mal sein
es kommt daher charmant
eine Metropole zu sein

Mittelland fühlt sich frappant
Überbauung zu gross
fühlen sich doch am Rand
dazu als kleine Dörfer bloss

Die Agglos schauen gespannt
wie Wohnraum kreieren
fahren bald an die Wand
denn wollen noch Natur spüren

Architekten sind bekannt
gern kreativ bauen
das wird aber verbannt
angeblich auf Kosten schauen

Was gestern wohl noch stand
immer nur erneuern
schütten so Geld in Sand
so Wohnungen überteuern

Mit Mietpreisen uns verrannt
uns abhängig machen
lösen wir das galant
Boden gehört uns entfachen