Der Kampf

Friedrich beleuchtet hier den Sinn von einen Kampf

Nein, länger werd‘ ich diesen Kampf nicht kämpfen,
den Riesenkampf der Pflicht.
vermögest du des Herzens Flammentrieb zu dämpfen,
So fordre, Tugend, dieses Opfer nicht.

Geschworen hab‘ ich’s, ja ich hab’s geschworen,
Mich zu bändigen.
Hier ist dein Kranz, er sei auf ewig mir verloren,
Nimm ihn zurück und laß mich sündigen.

Zerrissen sei, was wir bedungen haben,
die Krone sei verscherzt.
Glückselig, wer in Wonnetrunkenheit begraben,
So leicht den tiefen Fall verschmerzt.

Sie sieht den Wurm an meiner Jugend nagen
meinen Lenz entflohn,
Bewundert still mein heldenmütiges Entsagen
Und großmutsvoll beschließt sie meinen Lohn.

Mißtraue, schöne Seele, Engelgüte,
Mitleid bewaffnet mich.
Gibt’s in des Lebens unermeßlichem Gebiete
Gibt’s einen andern schönern Lohn als dich?

Als das Verbrechen, das ich fliehen wollte?
Tyrannisches Geschick!
Der einz’ge Lohn, der meine Tugend krönen sollte,
Ist meiner Tugend letzter Augenblick!

Lohengrin

Ein Gedicht von Wolfram von Eschenbach, das Einblick in die Poesie des Mittelalters gewährt

Laß, Herre, mich nicht übersehen,
Was mir an Heil und Huld geschehen,
An Seligkeit, die endelos.
Dein Kind und Dein Sippengenoß

Bin ich, Dir ganz ungleicher:
Ich Armer und Du Reicher,
Versippt in Deiner Menschlichkeit,
Doch teilhaft Deiner Göttlichkeit,

Das Vaterunser mich nennet,
Als Kind mich anerkennet.
Wes Leben so sich endet,
Daß Gott nicht wird gepfändet

Der Seele durch des Leibes Schuld,
Und er dennoch sich die Huld
Der Welt erhielt mit Würdigkeit,
Der blieb vom rechten Ziel nicht weit.

Forelle

Ein hintergründiges Gedicht von Christian Schubart, bekannt durch Frank Schubert.

In einem Bächlein helle,
Da schoß in froher Eil
Die launische Forelle
Vorüber, wie ein Pfeil:
Ich stand an dem Gestade,
Und sah‘ in süsser Ruh
Des muntern Fisches Bade
Im klaren Bächlein zu.

Ein Fischer mit der Rute
Wohl an dem Ufer stand,
Und sah’s mit kaltem Blute
Wie sich das Fischlein wand.
So lang dem Wasser Helle,
So dacht‘ ich, nicht gebricht,
So fängt er die Forelle
Mit seiner Angel nicht.

Doch endlich ward dem Diebe
Die Zeit zu lang; er macht
Das Bächlein tückisch trübe:
Und eh‘ ich es gedacht,
So zuckte seine Rute;
Das Fischlein zappelt dran;
Und ich, mit regem Blute,
Sah die Betrogne an.

Ihr, die ihr noch am Quelle
Der sichern Jugend weilt,
Denkt doch an die Forelle;

Seht ihr Gefahr, so eilt!

Mitreisen

Gemeinsam reisen kann bedeuten, mitgerissen zu werden

Die Jugend hat ihre Kraft
da steckt drin noch viel im Saft
mit viel toller Energie
und sie wissen genau wie

eben das Leben leben
und nach viel Freude streben
und sind gerne unterwegs
und das Motto lautet stets

Herumreisen – herumreissen – auf Miesepeter pfeifen
Mitreisen – mitreissen – nach den Sternen greifen

und mit einer jungen Frau
gestaltet es mancher schlau
sie schenkt Freude und Elan
wunderbarer Altersplan

Herumreisen …

zum Reisen genügend Geld
gehört dir da wohl die Welt
ja lieber was entfachen
aus dem Leben was machen

Herumreisen …

Damit können wir was erzielen
und uns als Menschen fühlen

Menschenleben

Eine Parabel, warum der Mensch 80 Jahre lebt, wie er lebt.

Der liebe Gott hat viel erschaffen
und jeden was gegeben
nur der Mensch mehr verlangt – es wohl verdankt

Rind könnte 60 werden
immer nur grasen, 20 sind genug

Huhn könnte 20 werden
immer nur gackern, 10 sind genug

Hund könnte 20 werden
immer nur dösen, 10 sind genug

Gott will den Menschen 20 glückliche Jahre geben
doch will die Geschenke von Rind, Huhn und Hund
als zusätzliches Leben

Die ersten 20 Jahre vergehen so geschwind
dann muss er 40 Jahren krampfen wie ein Rind
10 Jahre gackern wie ein Huhn
kann sich die letzten Jahre ausruhn

Darum leben wir heute 80 Jahre – und ich mit guten Tipps wohl spare
doch lasst die Jugend fröhlich – das Leben geht nun mal aus

Champagnerlied

Georg Herwegh fragt in dem Gedicht nach dem Sinn des Kampfes und freut sich am Leben.

Wir griffen jüngst, den Weltbrand anzufachen,
Ihr Brüder, nach dem Schwert;
Doch diese Welt, so lasst uns drüber lachen!
Ist unsres Ernsts nicht wert.
Juchhe, die Narrenschelle!
Die Jugend ist ein Glas Champagnerwein:
Drum will sie schnelle, schnelle,
Gleich frisch an ihrer Quelle,
Getrunken sein. Schenkt ein! Schenkt ein!

Was kümmern uns die Kronen und die Fürsten?
Gott segne unsern Herrn!
Wir wollen was zu trinken, wenn wir dürsten,
Wir zechen all so gern.
Lasst uns die Hände reichen
Zu trautem, frischem, fröhlichem Verein!
Die Reben, nicht die Eichen,
Die sollen unser Zeichen,
Ja, Zeichen sein. Schenkt ein! Schenkt ein!

Lasst den Philister mit dem Leben sparen –
Er ist ein armer Mann.
Soll ich zu Wasser in den Himmel fahren,
Wenn ich’s im Feuer kann?
Juhe, die Narrenschelle!
Die Jugend ist ein Glas Champagnerwein:
Drum will sie schnelle, schnelle,
Gleich frisch an ihrer Quelle,
Getrunken sein. Schenkt ein! Schenkt ein!

Haarwechsel

Das Original von Heinrich Heine heisst Wechsel, die Strophen 3-5 sind von mir gedichtet

Mit der Brünetten hat’s ein Ende!
Ich gerate dieses Jahr
Wieder in ihre blauen Augen,
Wieder in das blonde Haar.

Die Blondine, die ich dann liebe,
Ist so fromm, so sanft, so mild!
In der Hand den Lilienstengel,
Wäre sie ein Heil’genbild.

Doch wird mit vergangenen Zeiten
ihr Haar mal ergrauen
wie das Leben beginnt zu herbsten
mich vielleicht wieder trauen

Ein Mädchen suchen mit schwarzer Pracht
und sie mit Geld umgarnen
denn im Alter es viel nicht mehr nützt
vielleicht schenkt sie Erbarmen

Heute eine grosse Wahl an Farben
Friseur jeden Farbton wählt
der Frau mag wohl passend scheint
ob die Haarfarbe viel zählt

Hoffnung

Friedrich Schiller beschreibt in seinen Lied die Hoffnung

Es reden und träumen die Menschen viel
Von bessern künftigen Tagen,
Nach einem glücklichen goldenen Ziel
Sieht man sie rennen und jagen.
Die Welt wird alt und wird wieder jung,
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.

Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,
umflattert fröhliche Knaben,
Den Jüngling locket ihr Zauberschein,
wird mit dem Greis nicht begraben,
beschließt er im Grab den müden Lauf,
am Grab pflanzt er – die Hoffnung auf.

Es ist kein leerer schmeichelnder Wahn,
Erzeugt im Gehirn des Toren,
Im Herzen kündet es laut sich an:
Zu Besserm sind wir geboren!
Und was die innere Stimme spricht,
Das täuscht die hoffende Seele nicht.