Hufeisen

Nach einem Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe, die Beziehung zu Christus habe ich weggelassen.

Er lebt Gleichnis und Exempel
für ihn jeder Markt ein Tempel.
So schlendert’ er in Geistes Ruh’
Einst mit ihm einem Städtchen zu

Sah etwas blinken auf der Straß’,
ein zerbrochen Hufeisen was.
Er sagte zum Begleiter drauf:
Heb bitte doch das Eisen auf!

Nun war der Fund ihm viel zu klein,
Hät müssen Kron’ und Zepter sein;
Aber wie sollt’ er seinen Rücken
für halbes Hufeisen bücken?

Er also sich zur Seite kehrt
Und tut, als hätt’ er’s nicht gehört.
Der Herr, nach seiner Langmut, drauf
Hebt selber das Hufeisen auf

Geht er vor eines Schmiedes Tür,
Nimmt von dem Mann zehn Pfennig dafür.
gibt gleich das Geld für Kirschen aus
und zieht zum andern Tor hinaus,

Geht immer voraus vor allen,
Lässt mal eine Kirsche fallen.
Das Vöglein schmeckte seinem Gaum.
Und lebte einen schönen Traum

Dank Kirschlein dich zur Erde schickt,
Und dafür immer gerne bück
Dich zur rechten Zeit regen,
Wirst du immer bequem leben

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