Überzeugung

Nach einem Gedicht von Friedrich Hölderlin erweitert auf vier Strophen

Als wie der Tag die Menschen hell umscheint,
Und mit dem Lichte, das den Höhn entspringt,
Die dämmernden Erscheinungen vereint,
solch ein Wissen mit Geistigkeit gelingt.

Und wie die Nacht die Dunkelheit bringt
gegen die sich der Mensch mit Feuer wehrt
und seine Kraft im Schlaf schliesslich versinkt
das neue Tagwerk sein Glück wieder vermehrt

Ist überzeugt, kann Natur besiegen
forscht und entschlüsselt deren Gesetze
und verstrickt sich so oft auch in Lügen
greift zu mancherlei gemeiner Hetze

Er erklimmt einst wohl die Himmelsstufen
in nahender Zukunft, wenn auch nicht heut
der Mensch sei zu guter Tat berufen
und von seinem Glück wohl auch überzeugt

Patnos

Sehr frei interpretiert das häufige zitierte Gedicht von Friedrich Hölderlin

Nah ist und dennoch schwer zu fassen
das ist unser herrlicher Gott
Wo Gefahr ist hoffen, und ihn lassen
das Rettende kommt auch.

Im Finstern wohnen und erzittern
wenn die Adler furchtlos kreisen
als Söhne der Alpen nie erzittern
so weisst du was ich brauch

Drum, da gehäuft stehen rings um mich
Gipfel der Zeit, und die Liebsten
Nah wohnen, freudig ermattend auch dich
betörend wie Weihrauch

So gib unschuldig Wasser an all,
o Fittige, treuester Sinn
hinüberzugehn ohne jede Qual
schenke lang Liebeshauch