Über Sehnsüchte wie Fernweh und Liebe schrieb Johann Wolfgang von Goethe dies Gedicht
(I) Sagt es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet,
Das Lebendge will ich preisen
Das nach Flammentod sich sehnet.
(II )In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
Überfällt dich fremde Fühlung
Wenn die stille Kerze leuchtet.
(I) Nicht mehr bleibest du umfangen
In der Finsternis Beschattung,
Und dich reißet neu Verlangen
Auf zu höherer Begattung.
(II) Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und bist gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du als Schmetterling gesandt
Solang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.