Das Gedicht von Rainer Maria Rilke über den Apfelgarten und die reiche Ernte
Komm gleich nach dem Sonnenuntergange
sieh das Abendgrün des Rasengrunds;
ist es nicht, als hätten wir es lange
angesammelt und erspart in uns,
um es jetzt aus Fühlen und erinnern
neuer Hoffnung, halbvergessnen Freun
vermischt mit Dunkel aus dem Innern,
in Gedanken vor uns hinzustreun
Das Gewicht von hundert Arbeitstagen
unter Bäume wie von Dürer, die
immer überfüllte Früchte tragen,
dienend, voll Geduld, versuchend, wie
noch zu heben ist und hinzugeben,
was stolz alle Maße übersteigt,
wie man willig, durch ein langes Leben
nur das eine will und wächst und schweigt.